In den vergangenen Jahren sind Bankraube ob der hohen Aufklärungsquote selten geworden – noch seltener dürfte jedoch passieren, was sich am Montag in Feldbach zugetragen hat. "Der Anlass ist natürlich ein sehr ernster, aber natürlich ist das Vorgehen ungewöhnlich", heißt es am Folgetag dazu seitens ermittelnder Beamter. Aber von vorne:

Ein 57-jähriger Einheimischer betrat am Montag kurz vor Mittag – völlig unmaskiert – eine Bankfiliale in Feldbach. Dort wartete er rund zehn Minuten zu, ehe er in einem für ihn günstig wirkenden Moment zum Kassenschalter schritt.

Vor einem 20-jährigen Bankangestellten zückte der 57-Jährige laut Polizei "einen täuschend echt aussehenden Revolver" (von dem sich später herausstellen sollte, dass es eine Spielzeugpistole sein sollte) und forderte Bargeld.

Mann radelte mit Geld im Plastiksack zur Polizei

Seine Beute verstaute der Mann in einem Plastiksackerl und ging zu seinem "Fluchtfahrzeug" – einem Fahrrad.

Was danach folgte, fällt auch für die Polizei in die Kategorie "ungewöhnlich": Denn der Mann radelte unmittelbar nach seiner Tat zur nächsten Polizeiinspektion und gab gegenüber den Beamten an: Er habe soeben eine Bank überfallen. Die Beute und den Spielzeug-Revolver legte er der vor die Polizisten.

Gefängnis, um Dach über dem Kopf zu haben?

Als Tatmotiv gab der 57-Jährige an, er habe finanzielle Probleme, dadurch Probleme mit seinem Vermieter, weil der vor dem Wohnungsverlust stehe. Der Mann dürfte also das Gefängnis der Obdachlosigkeit vorziehen.

Die anwesenden Beamten nahmen den Mann fest und übergaben ihn den Kollegen vom Landeskriminalamt, die die weiteren Ermittlungen und Amtshandlungen übernahmen. Der 57-jährige Oststeirer wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.