Dem raschen und mutigen Einsatz eines zufällig vorbeilaufenden Joggers verdanken ein dreijähriges Mädchen und seine Mutter aus Graz vermutlich ihr Leben. Das Kind war am Dienstagnachmittag im Süden der Landeshauptstadt beim Spielen in die Mur gestürzt. Die Mutter sprang ihm nach, wurde aber selbst von der Strömung mitgerissen.

Die dramatischen Ereignisse spielten sich kurz vor 16 Uhr zwischen dem Murkraftwerk und der Puntigamer Brücke ab. Dort hielten sich auf einem Betonsteg unterhalb des Murradwegs eine 32-jährige in Graz lebende Türkin und ihre dreijährige Tochter auf. Beide dürften zum Spiel Steine ins Wasser geworfen haben.

Gleichgewicht verloren

Das Mädchen verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte in das Wasser. Sofort sprang seine Mutter ihm nach, konnte dann aber selbst nicht mehr ans Ufer gelangen. Zu ihrem Glück war zu diesem Zeitpunkt der Murradweg stark frequentiert. Ein 37-jähriger Grazer, der gerade seine Laufrunde absolvierte, reagierte am schnellsten und sprang sofort in die eiskalten Fluten. Er konnte zunächst das Kind packen und ans Ufer bringen, wo ihm ein weiterer Passant (40) aus Graz-Umgebung zu Hilfe kam. Dann schwamm der Helfer zur Mutter, die bereits bis zur Mitte des Flusses abgetrieben worden war. Auch sie zog er ans Ufer, wo ein weiterer Helfer mitanpackte. Danach leistete der Grazer auch noch Erste Hilfe beim Kind, während andere Anwesende die Rettungskräfte alarmierten.

Das Mädchen soll zunächst kurz bewusstlos gewesen sein, war aber beim Eintreffen der alarmierten Einsatzkräfte bereits wieder ansprechbar, heißt es bei der Polizei. Der Rettungshubschrauber brachte die Kleine ins LKH-Uniklinikum Graz, der Zustand der Dreijährigen dürfte stabil sein.

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