Mini-Labore sind ihre Spezialität: Anne Linhardt studierte in Bayreuth und Linz. Heute ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei "Materials", dem Institut für Oberflächentechnologien und Photonik der Joanneum Research in Weiz.

Woran forschen Sie?
ANNE LINHARDT: Wir beschäftigen uns mit Mini-Laboren, die eine einfache Diagnostik ermöglichen, also mit mikrofluidischen Systemen für Point-of-Care-Diagnostik und im Speziellen mit der Entwicklung von sogenannten Lab-on-Foils. Das momentan bekannteste Mini-Labor ist der Corona-Antigen-Test. Stellt man sich den Test auf einer dünnen Folie vor, hat man ein gutes Bild davon, was wir entwickeln.

Was ist der größere Zusammenhang?
Ziel ist es, Lab-on-Foils zu entwickeln, die industriell mit hohem Durchsatz kostengünstig produziert werden können. Wir arbeiten u. a. an Tests für Covid-19-Antikörper, Krankenhauskeime, Parodontitis und Lactose-Intoleranz. Die "Mini-Folienlabore" sollen später ein einfaches und schnelles Testen in Krankenhäusern, Arztpraxen, Apotheken und vielleicht sogar zu Hause ermöglichen.

Wie sind Sie zu Ihrem Fach gekommen?
Während meiner Master- und meiner Doktorarbeit bin ich mit Mikrofluidik und mit Polymeren in Kontakt gekommen. Drei Jahre lang war ich dann Teil der Entwicklung eines Blutanalysegerätes. Joanneum Research gibt mir nun die Möglichkeit, die Diagnostik und Mikrofluidik miteinander zu vereinen.