Die Steiermark hat heuer Darlehen über 201 Millionen Euro aufgenommen, Rücklagen von knapp 145 Millionen wurden entnommen. Das geht aus Akten des Finanzressorts (Vize-LH Anton Lang) hervor. Im ersten Halbjahr klaffte eine Lücke zwischen Ein- und Ausgaben von 358,4 Millionen Euro. Und dabei wird es nicht bleiben, bis Jahresende dürften die Lücke auf in Summe 493 Millionen groß werden.

Die Hintergründe: Investitionen bzw. deren Abrechnungen fallen eher in die zweite Jahreshälfte an. Außerdem sind laufende Darlehen zu tilgen – im Ausmaß von rund 252 Millionen Euro heuer. Auch dafür wurden die neuen, langfristigen Darlehen über 201 Millionen aufgenommen.

Unter dem Titel Pandemie gab das Land bis Juli knapp 80 Millionen Euro aus, vorrangig für die Tests, Impfungen und Honorare. Der Bund sollte einen Großteil davon übernehmen. Aber das kann noch dauern, wie zwischen den Zeilen zu lesen ist. "Die Refundierung der Covid-19-Kosten des Bundes wird erst im zweiten Halbjahr erwartet", bestätigt man in der Grazer Burg.

Kostentreiber

Wie zu erwarten ist auch die Pflege (Ressort Juliane Bogner-Strauß) ein Kostentreiber: Weil die Nachfrage an stationärer Pflege wieder steigt – und bei Budgeterstellung zurückhaltend geplant worden ist – werden heuer weitere 34 Millionen Euro fällig sein.

Auch im Sozialressort (Landesrätin Doris Kampus) schlägt Corona durch: In der Mindestsicherung wurde in der ersten Jahreshälfte ein Mehraufwand von 2,3 Millionen Euro gemessen, in der Wohnunterstützung waren es 4,8 Millionen.

Das Finanzressort geht dennoch davon aus, dass die Kosten 2021 nicht aus dem Ruder laufen – Tenor: Die Ertragsanteile würden im zweiten Halbjahr höher ausfallen als erwartet.