Samir Kopacic (Jahrgang 1989) arbeitet am Institut für Biobasierte Produkte und Papiertechnik der Technischen Uni Graz an biobasierten Verpackungsmaterialien. Er kam nach der Matura an der internationalen Mittelschule United World College in Mostar durch ein Austrian Student Scholarship der Mondi-Privatstiftung an die TU Graz, wo er Technische Chemie und Verfahrenstechnik studierte. Seit Abschluss seines Doktorats 2019 ist er am Institut tätig.

Für seine Forschung wurde Kopacic 2020 mit dem Heinzel-Mondi-Sappi Award ausgezeichnet. 2018 war er Finalist des europäischen Blue Sky Young Researchers Award (CEPI). Derzeit ist er Projektleiter des mit rund 810.000 Euro geförderten FFG-Forschungsprojekts PapSpray. Im Rahmen des Projekts wollen Kopacic und sein Team ein neues Beschichtungsverfahren entwickeln, das das Besprühen von Papier oder Karton mit Biopolymeren ermöglicht.

In welchem Forschungsbereich sind Sie tätig?
SAMIR KOPCIC: Ich suche nach Möglichkeiten, Plastikverpackungen durch biobasierte Materialien zu ersetzen, die die gleichen Eigenschaften haben, wie synthetische Kunststoffe: Sie müssen den Verpackungsinhalt vor Sauerstoff, Luftfeuchtigkeit und anderen äußeren Einflüssen schützen sowie das Aroma und die Frische der Produkte bewahren.

Wie beeinflusst Ihre Arbeit unseren Alltag?
Es braucht dringend eine Kurskorrektur bezüglich des Plastikkonsums. Wir alle kennen die Bilder von vermüllten Naturlandschaften oder gigantischen Plastikinseln, die im Meer schwimmen und enorme ökologische Schäden verursachen. Mit meiner Forschung möchte ich dazu beitragen, dass in Zukunft weniger Plastik und mehr biologisch abbaubare Materialien verwendet werden.

Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit?
Als Materialforscher kann ich mich verstärkt gegen den Plastikmüll einsetzen und mich für Alternativen engagieren: Meine Ideen und Forschungserfolge ebnen so den Weg für einen nachhaltigen Wirtschaftskreislauf, für einen schonenderen Umgang mit unseren Ressourcen und für neue Klimaschutz-Potenziale.