Eigentlich war sie „mit der Figur relativ zufrieden. Der Bauch hat mich ein bissl gestört“. Und darum wollte sich Anna Mayr* (* Name geändert)  „etwas Gutes tun“: Im Jänner 2020 wandte sie sich an einen Arzt in der Steiermark, um sich Fett absaugen zu lassen.

Der „relativ kleine Eingriff“, den ihr der plastische Chirurg in Aussicht stellte, sollte ihr ganzes Leben verändern – allerdings ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte: Bei der Operation wurde ihr Dünndarm zehn Mal perforiert – in einer achtstündigen OP ein paar Tage später mussten ihr in der Chirurgie des Universitäts-Klinikums Graz ein halber Meter Dünndarm, Bauchmuskel und Bauchdecke entfernt werden.

Viel sei da nicht zu tun, das könne man mit Straffen gut hinkriegen – das war es, was der Arzt der damals 51-jährigen Südweststeirerin beim ersten Gespräch mit auf den Weg gab, schildert sie. Im Februar 2020 entschied sich Anna Mayr für den Eingriff, bekam daraufhin Info-Bögen mit nach Hause – und einen OP-Termin. Allerdings nicht in der Steiermark, sondern in einer Ordination in einem anderen Bundesland.