Das Land hat auf die mittlerweile bestätigtenVerdachtsfälle der britischen Coronavirus-Mutation in der Steiermark reagiert. Wie berichtet wurde am Donnerstag bekannt, dass in zwei Familienclustern im Salzkammergut insgesamt zwölf Personen an Virusvariante B.1.1.7 erkrankt sein könnten. Die Untersuchungen laufen zwar noch weiter, dennoch will die Landesregierung nun exakte Ergebnisse.

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) rief die Bevölkerung der Gemeinden Bad Mitterndorf/Tauplitz und Bad Aussee bereits ab Samstag dazu auf, bei Massentests mitzumachen. Die Teilnahme ist freiwillig, bringe aber wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung der Mutation in der Region. Das Land hat die Massenstestungen gemeinsam mit dem Roten Kreuz, das die Tests auch durchführt, und mit den Gemeinden in kürzester Zeit auf die Beine gestellt. Zur Anwendung kommen PCR-Tests, die wesentlich treffsicherer sind als die sonst angewandten Antigentests.

"Ich danke allen, die dazu beigetragen haben", sagt der Ausseer Bürgermeister Franz Frosch am Samstag Nachmittag. Da konnte er sich schon über den "regen Zuspruch" freuen. "Am Ende des Tages werden  zirka 700 Menschen getestet sein. Hoffen wir, dass der Andrang auch am Sonntag so anhält." In dieselbe Kerbe schlug auch der lokale Einsatzleiter des Roten Kreuzes, Michael Almer: "Es tröpfelt kontinuierlich. Jeder, der kommt und sich testen lässt, ist super. Die Kapazitäten haben wir." Man könne durch die Tests  "wirklich gute Rückschlüsse" ziehen könne.

Der Rotkreuz-Einsatzleiter des Bezirkes, Gernot Leitner, zeigte sich positiv überrascht über den regen Zulauf zu den Teststraßen,
"vor allem, wenn man die Kürze der Zeit bedenkt". Bis Samstag zu Mittag
seien in den drei Teststraßen bereits rund 800 PCR-Tests
durchgeführt worden. Dann sei der Andrang etwas abgeebbt, "aber das war bei den Antigen-Massentests genauso". Das Rote Kreuz sei ja erst Freitag gebeten worden, die Tests zu organisieren. "Wir haben das in Windeseile organisiert, das ist ungefähr so wie bei einem Notruf, da weiß man auch nie, was einen erwartet."

In der Region leben laut Leitner rund 10.000 Menschen. Bleibe der
Andrang bis zum Sonntag ebenso groß wie bisher, rechne
er damit, "dass wir auf eine Quote von 40 bis 50 Prozent kommen
werden". Möglicherweise sei das Interesse der Bevölkerung auch
deshalb größer als bei den Antigen-Massentests, weil die
Treffsicherheit der PCR-Tests wesentlich höher sei. Das gebe eine
gewisse Sicherheit. Er hoffe jedenfalls, dass die Tests dazu
beitragen können, die Ausbreitung des mutierten Virus vielleicht
doch regional eingrenzen zu können.

Die PCR-Tests, müssen in einem Labor ausgewertet werden. Auch dafür ist ein Rachen- oder Nasenabstrich nötig. Die Auswertung kann bis zu 48 Stunden dauern. Im Falle einer positiven PCR-Testung wird die Probe zur näheren Analyse an die AGES weitergeleitet um zu prüfen, ob die britische Mutationsvariante vorliegt.

"Die Hoffnung wäre, dass sich noch möglichst viele testen lassen", appelliert Bürgermeister Frosch Samstagnachmittag. Über weitere Krankheitsfälle ist ihm übrigens derzeit nichts bekannt.

Das sind die genauen Termine und Orte

Bad Aussee: Kur- und Kongresshaus (4 Teststpuren)
Bad Mitterndorf: Grimminghalle (2 Teststpuren)
Tauplitz: Dorfsaal (2 Testspuren)

Zeiten: Samstag 10 bis 18 Uhr, Sonntag 8 bis 16 Uhr.

Die Anmeldung ist auf der Anmeldeplattform des Bundes (über die Einstiegsmaske zu den Schnelltests) sowie unter Tel. 0800 220 330. Achtung! Diese Testmöglichkeit steht nur den Bewohnern der betroffenen Gemeinden zur Verfügung.

Personen aus den anderen Gemeinden werden ersucht, auch weiterhin die kostenlosen Antigen-Schnellteststationen des Bundesheeres zu kontaktieren. Es wird dringend angeraten sich für einen Termin anzumelden, um Wartezeiten zu vermeiden.