Die letzten Entscheidungen der Ampelkommission haben auch der Steiermark mehr gelbe Bezirke beschert, neben Graz, Graz-Umgebung und Deutschlandsberg sind jetzt auch die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld, Leibnitz, Liezen und Murau gelb. Mit welchem Gefühl blicken Sie auf den Herbst und Winter?

KARLHEINZ TSCHELIESSNIGG: Mit einem sorgenvollen Blick natürlich, obwohl Sorgen habe ich mir schon im Frühsommer gemacht, als die Baumärkte wieder aufgemacht haben, die ersten Lockerungen und Menschenansammlungen kamen. Im Sommer haben wir gelebt, als wäre Covid-2 vorbei. Dieser Eindruck wurde aber auch geschürt. Man muss sich ja nur umsehen, auf den Märkten, wie zum Beispiel bei uns in Graz am Kaiser-Josef-Platz, Maske und Abstand gibt es dort nicht, über das Gemüse gebeugt wird heftig miteinander geredet. Dass die Öffnung der Schulen und Kindergärten zu einer Potenzierung führen wird, war auch klar. Der Sommer war die Vorbereitung auf die nächste Welle, ob das jetzt die Dauerwelle ist oder ob es jetzt wirklich zu einer zweiten Welle kommt, die überschwappt, das wird viel daran liegen, wie wir jetzt damit umgehen.

Wie bereitet sich die Kages auf die nächsten Monate vor? Im Frühjahr waren ganze Stationen gesperrt und standen dann leer – wie will man jetzt vorgehen, um das zu verhindern?
In die Strategie, ganze Stationen zu sperren, kehren wir erst zurück, wenn uns die Entwicklung an die Grenze unserer Kapazitäten bringt. Unser Plan ist es, den Regelbetrieb und den Infektionsbetrieb parallel aufrechtzuerhalten. Wir arbeiten gerade an einem Regelwerk, das für alle Kages-Spitäler gilt, gleichzeitig sind aber die baulichen, infrastrukturellen und personellen Voraussetzungen der einzelnen Häuser mit zu berücksichtigen. Das Konzept werden wir in den nächsten Tagen präsentieren.