Die Eltern im umgebauten, behindertengerechten Bad
Die Eltern im umgebauten, behindertengerechten Bad © Juergen Fuchs

Irgendwie wirkt das Bild wie ein Widerspruch: Eine junge Frau sitzt im Rollstuhl, das rechte Bein ist im Bereich des Oberschenkels amputiert – und trotzdem strahlt sie übers ganze Gesicht. Doch wer die Geschichte von Shannon-Maria kennt, wird die 21-Jährige verstehen ...

Lydia und Markus Schwarz sitzen vor einem Ordner mit Unterlagen, aber eigentlich brauchen sie diese gar nicht. Die Eltern haben auch so jedes Detail im Kopf: Die ersten Probleme (mit den Sehnerven) traten bei der Tochter schon elf Wochen nach der Geburt auf – im Laufe der Jahre kristallisierte sich ein kognitiver und psychomotorischer Entwicklungsrückstand heraus. Schon 2010 wurde ein 80-prozentiger Behinderungsgrad attestiert, mittlerweile sind es 90 Prozent.

Shannon entwickelte sich trotzdem zu einem „lebensfrohen Menschen“. Absolvierte die Volks- und Klusemannschule in Integrationsklassen, kam dann ins BFI und schließlich ins Ausbildungszentrum des Landes, das ABZ in Graz-Andritz. Im August 2016 fing sie dort an.

Doch schon wenige Monate später, im November, erzählte sie ihrer Mutter, dass sie sich in der Firma hinuntergebeugt und einen „Dibbel“ in der Kniekehle gespürt habe. Die Diagnose war niederschmetternd: ein bösartiger Tumor am Kniegelenk. Drei Operationen musste Shannon-Maria im Jahr 2017 über sich ergehen lassen, eine vierte 2018, eineinhalb Jahre schluckte sie Chemotabletten – „aber es half nichts“. Der Tumor wuchs weiter, wurde immer aggressiver, eine Amputation stand schon 2018 im Raum.
Das hinterlässt Spuren. Nicht nur körperliche. Die so fröhliche Shannon, erzählen die Eltern, zog sich immer mehr zurück, ging nicht mehr hinaus – litt an immer größeren Schmerzen. Und fällte die Entscheidung schließlich selbst: „Ich will wieder leben können“, meinte sie – im heurigen Juni wurde das Bein abgenommen. Als sie wieder zu sich kam, meinte sie: „Endlich bin ich den Sch ... los, jetzt beginnt mein neues Leben.“

Natürlich ist es nicht einfach. Seit Ende August ist die 21-Jährige auf Reha in Tobelbad, lernt, sich an eine Prothese zu gewöhnen. Sie wird wohl noch mehrere Wochen bleiben müssen.

Ersparnisse aufgebraucht

Finanziell wird es indes eng. Weil die Familie (zu der noch die Söhne Oliver und Sandro sowie Shannons Liebling „Luca“, ein Malteser-Hund, gehören) schon länger wusste, was auf die Tochter zukommt, ließ man 2019 das Bad behindertengerecht umbauen, ein neues, rollstuhltaugliches Auto wurde angeschafft; eine geplante Rampe vom Lift im Halbstock zur Wohnung im ersten Stock konnte leider nicht realisiert werden – zu steil –, aber diverse andere Anschaffungen wie etwa ein Rollator fielen noch an.

Große Brocken. Jetzt ist der Vater aber coronabedingt in Kurzarbeit, die Mutter ist teilzeitbeschäftigt, Shannon bekommt beim ABZ nur ein monatliches Taschengeld von 97,05 Euro – und auch wenn der Autohändler in Weiz der Familie entgegenkam, der Wohnungsvermieter einer Ratenzahlung für den Badumbau zustimmte: Mittlerweile sind die Ersparnisse der Familie aufgebraucht, der Wohnwagen ist verkauft und es gibt praktisch keine Reserven mehr.

„Steirer helfen Steirern“, die Hilfsaktion der Leser der Kleinen Zeitung, will Shannon und ihre Eltern deshalb unterstützen. Mit Ihrer Hilfe. Schon jetzt ein großes Danke an Sie!

Spendenhinweis

Sollten im Rahmen dieses Spendenaufrufs zweckgewidmete Spenden eingehen, werden diese bis zum Ausmaß der Hilfsbedürftigkeit des Betroffenen verwendet. Einnahmen, die über die vorliegende Hilfsbedürftigkeit hinausgehen, werden für weitere Hilfsprojekte herangezogen.