Sie sei „eine Ausnahme-Journalistin“ sagen Kollegen über sie, „extrem fix“, und noch dazu „ein ganz lieber Mensch“. Derart gute Nachred’ ist angeblich kein typischer Beziehungszubehör der Küniglberg-Belegschaft. Barbara Krenn aber wird im ORF gemocht. Am Montag hat ORF-Chef Alexander Wrabetz die aus Judenburg stammende Theologin zur neuen Leiterin der Hauptabteilung „Religion und Ethik multimedial“ im ORF ernannt, schon seit 2019 führte sie interimistisch die Fernsehreligion.
Krenn hat in Graz und Tübingen Theologie studiert, beim ORF landete sie über ein Praktikum. Und weil, sagt sie, sie der Journalismus anzog, „da es dabei darum geht, Dinge auf den Prüfstand zu stellen, nachzufragen und zu vermitteln.“ Ihr berufliches Credo: „Man kann die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven anschauen“ passt da perfekt zur inhaltlichen Neuausrichtung ihres Verantwortungsbereichs: Auch Ethikfragen werden nun in der ersten multimedial aufgestellten Hauptabteilung des ORF verhandelt. Die werden, glaubt Krenn, „gesamtgesellschaftlich immer wichtiger, weil angesichts von Klimawandel, sozialer Ungleichheiten, digitalem Fortschritt und dergleichen der Einzelne immer öfter vor einem ethischen Dilemma stehen kann.“