Der Grazer Architekturprofessor Hans Gangoly hat sich auf unseren Schwerpunkt zum Sterben der Ortskerne und dem Dilemma der Landflucht gemeldet, um mit uns einen Ausflug nach Trofaiach zu unternehmen. Dort hat er sich mit Studierenden auf die Suche nach Rettungsmöglichkeiten für das Zentrum begeben. Nun wird in der obersteirischen Stadt an der – in dem Projekt entwickelten – Vision 2050
gearbeitet. Vieles soll deutlich früher sichtbar werden.

In dem Konzept finden sich unbequeme Wahrheiten, die Ortschefs und Geschäftsleute in keiner Stadt hören wollen. Erstens: Der von Leerstand geplagte Kern sollte autofrei werden. Weil Autoverkehr nicht immer Lebensnerv ist, sondern diesen auch ziehen kann. Zweitens: Über kurz oder lang wird die Schaffung größerer Handelsflächen im Zentrum keine Antwort sein, weil der Online-Handel dem stationären noch weiter zusetzen wird.

Wie gelingt die Rettung dann? Zentren müssen wieder attraktive Wohnviertel werden. Dann gibt es dort Menschen, die Ärzte, Beiseln, Läden brauchen. Das schafft Raum für Leben, Arbeit, Begegnung und gilt – in Schattierungen – für alle Dörfer bis zur Landeshauptstadt. Der Haken: Klingt so einfach, ist es aber nicht!