Es muss immer erst etwas passieren, damit etwas passiert. Als im Jänner in Wien ein neunjähriger Bub von einem abbiegenden Lkw getötet wurde, war der Schock groß. Unüberhörbar wurde der Ruf nach verpflichtenden Abbiegeassistenten, um den Tod im toten Winkel zu verhindern.

Verständlich, dass die Wirtschaft mit solchen zusätzlichen Belastungen wenig Freude hat. Rund 48.000 Lkw sind in Österreich zugelassen – viele noch ohne teure Abbiegeassistenten.

Aber wenn die Post abgeht, dann ... Apropos: Die Post will ihre komplette Lkw-Flotte bis Herbst 2020 aufrüsten. Wien hat ein Rechtsabbiegeverbot für schwere Lkw ohne Abbiegeassistenten ab 2021 angekündigt und wird auch den eigenen Fuhrpark umstellen. Die EU schreibt die Umrüstung für neue Lkw ab 2024 vor.

Das wird finanziell viele schmerzen und den Neunjährigen nicht mehr lebendig machen. Aber viele weitere Opfer verhindern.