Das ist ein wahrhaft sensationeller Auftakt der neuen Saison der Kunstbahn-Rodler: Madeleine Egle raste auf der neuen Bahn in Peking mit zweimal Laufbestzeit zu ihrem ersten Weltcupsieg. Und damit machte sich die 23-Jährige natürlich auch zu einer der Mitfavoritinnen für die Winterspiele 2022 im Februar gemacht. Damit nicht genug: Egle sorgte für den ersten österreichischen Weltcupsieg bei den Damen seit 1997 - damals hatte am 30. November 1997 die Vorarlbergerin Andrea Tagwerker auf der Bahn in Königsee gewonnen.

Die Bahn in Yanqing scheint Egle aber tatsächlich extrem zu liegen, sie triumphierte mit zweimal Laufbestzeit vor der deutschen Weltmeisterin Julia Taubitz. Unglaublich, aber war: Auch Platz drei ging an die Österreicherinnen, Lisa Schulte (+0,528) schaffte es als Dritte erstmals in ihrer Karriere im Einzel auf ein Weltcup-Podest.

Doppelsitzer am Samstag Zweite und Vierte

Am Samstag hatte es im Doppelsitzerbewerb durch die  Gesamtweltcupsieger Thomas Steu/Lorenz Koller Platz zwei gegeben, Yannick Müller/Armin Frauscher wurden Vierte. Der Sieg ging mit 0,209 Sekunden Vorsprung auf das rot-weiß-rote Top-Duo an die deutschen Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken. Im Einsitzer wurde Olympiasieger David Gleirscher beim überlegenen Sieg des Deutschen Johannes Ludwig Vierter.

Steu und Koller gelangen im anspruchsvollen, neuen Eiskanal keine fehlerfreien Fahrten. "Wir werden schauen, dass wir diese Patzer bei Olympia nicht mehr machen. Das Material läuft", meinte Koller. Bei den Winterspielen werde es nur an ihnen selbst liegen. Der 35-jährige Ludwig raste mit zwei Galavorstellungen in die Favoritenrolle für Olympia. Nach zwei Bestzeiten wies er nicht weniger als 0,854 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Felix Loch auf, Max Langenhahn komplettierte 0,858 zurück das deutsche Podest.

Keiner der Österreicher kam ohne Fehler durch. Dennoch mischten aus dem ÖRV-Quintett Olympiasieger David Gleirscher (+0,905) und Reinhard Egger (+1,070) um die Top-3-Plätze mit. "Die Leistung ist definitiv enttäuschend, speziell der zweite Durchgang war einfach schlecht, da gibt es nicht viel schönzureden. Ich habe heute die Schlüsselstellen, speziell die 13 nicht gut erwischt", sagte Gleirscher. Auch für Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl wäre mehr möglich gewesen als der neunte Rang. Doch im ersten Heat kippte der Schlitten im Finish, eine gute zweite Fahrt mit viertbester Zeit brachte noch eine Verbesserung vom 20. Platz. Sprint-Weltmeister Nico Gleirscher stürzte im ersten Lauf nach Kurve 13, dank eines starken Finallaufs verbesserte er sich auf den 20. Platz. Jonas Müller musste sich mit Rang 30 begnügen.