Prominenter Besuch in Eisenerz: Österreichs Skisprung-Damen, im vergangenen Winter das erfolgreichste Team innerhalb des ÖSV, haben diese Woche in der Steiermark ihre Trainingszelte aufgeschlagen. Abgesehen von einem heftigen Gewitter am Mittwoch konnte die Erfolgstruppe von Cheftrainer Harald Rodlauer, die 2019/20 erstmals den Sieg im Nationencup eingeflogen hat, unter perfekten Bedingungen vier Sprungeinheiten absolvieren und bekam so einen ersten Vorgeschmack auf die kommende Saison.

„Die Vorbereitung läuft perfekt, die Mädels sind super drauf“, sagt Rodlauer, der mit dem Südtiroler Romed Moroder einen neuen Co-Trainer mit an Bord hat. Derzeit liege der Fokus auf dem technischen Bereich. „Jede kann sich darin noch verbessern. Wie in der Vergangenheit setzen wir im Training vor allem auf die Individualität jeder einzelnen Athletin und versuchen, die jeweiligen Stärken zu forcieren.“

Ebenso auf dem Trainingszettel: Das Anpassen an die Materialänderungen (beim Anzug werden nun im Bein- und Rückenbereich weniger Nähte verwendet) sowie verletzungsvorbeugende Stabilitätsübungen. In der abgelaufenen Skisprung-Saison gab es ja eine Vielzahl von Verletzungen zu beklagen – auch Jacqueline Seifriedsberger erlitt im März einen Kreuzbandriss. Rodlauer: „Die Jacky ist von der Belastung und der Beweglichkeit her schon sehr weit. Allerdings muss sie sich noch gedulden. Möglicherweise ist sie aber für die WM Ende Februar in Oberstdorf wieder fit.“

Training auf geplanten Saisonstart ausgelegt

Apropos WM – da wird erstmals auch ein Damenskispringen auf der Großschanze über die Bühne gehen. „Für uns ist das natürlich eine erfreuliche Entscheidung. Somit haben wir jetzt neben der Normalschanze, dem Team- und dem Mixed-Bewerb eine vierte Chance auf eine Medaille“, lächelt Rodlauer, der als Saisonziel jedoch nicht einen Medaillenregen, sondern den erneuten Gewinn des Nationencups ausgibt. „Weil dieser die mannschaftliche Stärke am besten widerspiegelt.“ Ob der Steirer trotz Coronakrise an einen Saisonstart Anfang Dezember in Lillehammer glaubt? „Schwer zu sagen, aber wir trainieren so, als ob es wie geplant losgehen würde.“

Das hofft auch Chiara Hölzl, die Gesamtweltcupzweite der Vorsaison: „Natürlich ist es am Anfang immer ein bisschen komisch, wieder in den Sprunganzug und die Sprungschuhe zu schlüpfen, aber es hat richtig Spaß gemacht. Das steht bei mir momentan im Vordergrund, die Freude an jedem Sprung.“