Die Corona-Krise hat mir Geduld beigebracht“, schmunzelt Christoph Eugen zu Hause in Hallein. Die Hauptfunktion des gebürtigen Murauers derzeit heißt nämlich „Hauslehrer“. Soll heißen, dass er seinen neunjährigen Sohn Simon beim „Homeschooling“ unterstützt. „Zahlen waren für Simon bislang Feinde, jetzt werden sie immer mehr zu seinen Freunden“, freut sich Eugen über die Fortschritte in Mathematik.

Ja, Fortschritte will Eugen auch bei seinen Schützlingen sehen. Einen Schwerpunkt, den der Wahl-Salzburger für die kommende Saison setzen will: „Einige Athleten haben beim Springen die Balance verloren, das Timing am Schanzentisch soll in Zukunft wieder hundertprozentig stimmen“, erklärt der Kombinierer-Chef, der seit 2012 im Amt ist. Zwei Jahre noch, dann hat er ÖSV-„Rekord-Trainer“ Günther Chromecek (Chef von 1996 bis 2006) eingeholt.

Derzeit ist bei seinen Schützlingen Franz-Josef Rehrl, Lukas Klapfer und Co. Heimtraining angesagt, vor allem Ausdauer ist gefragt. „Ab Mai gibt es einen dreiwöchigen Kraftblock. Anschließend wollen wir dann einen Trainingskurs in Villach bzw. im Bundessportzentrum Faak abhalten. Der Antrag wurde vom ÖSV an das Ministerium übermittelt. Wir werden uns natürlich an alle Auflagen halten. Es kann sogar sein, das wird in Kärnten zu Selbstversorgern werden“, erklärt Eugen, der mit Bernhard Gruber ein Sorgenkind hat. Dem 37-jährige Ex-Weltmeister wurde bei den Herzkranzgefäßen einen Stent eingesetzt.

„Berni ist echt froh, dass er ohne Schmerzen in der Brust herumlaufen kann. Wie es und ob es mit ihm weitergeht, wird sich zeigen. Er muss auf alle Fälle beim Kardiologen vorsprechen. Der Arzt muss ihm bzw. dem ÖSV grünes Licht geben“, sagt Eugen, der sich im Internet schlaugemacht hat: „Ich habe aber keinen Athleten gefunden, der mit einem Stent Hochleistungssport macht.“