Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Über Nacht war alles anders. Auf einmal war Åre, dieser Kältepol des mittleren Mittelschweden, dieser idyllische Gefrierschrank, irgendwie anders. Denn über Nacht war Wind aufgekommen. Kein laues Lüfterl, mitnichten. Sondern ein echter Föhnsturm, wie man ihn in Innsbruck wohl nennen würde. Das einzige Problem: Der Föhn ist ja meines Wissens ein warmer Fallwind. Wo der Wind hier runterfällt, erschließt sich mir nicht, aber das war dem Wind egal, weshalb er richtig stürmisch durch die Lande blies. Im Gepäck: Plusgrade (in Åre!!!) – und Regen.

Jetzt gibt es etwas, was sich noch ärger anfühlt als minus 28 Grad – und das ist plus 1 Grad mit Regen, der waagrecht von der Seite kommt. Wahrscheinlich hat Marcel Hirscher alleine der Blick aus dem Hotelfenster gesundheitlich erschüttert und ihn gleich wieder zurück ins Bett geworfen. Wir, Kollege S. und ich, hielten trotzdem am Plan fest. Und der besagte, am Ruhetag ein wenig Schweden-Studium zu betreiben und auf einem Schlitten durch die Lande zu reiten. Oder besser, über den See. Und das Praktische: Der Schlitten wurde auch noch gezogen. Von 16 entzückenden Schlittenhunden. Darüber, das verspreche ich an dieser Stelle, werde ich an anderer Stelle noch ausführlicher berichten. Aber dazu müssen die Herzerl in den Augen erst wieder auf Normalgröße geschrumpft sein, man will ja objektiv bleiben.

Wir hatten übrigens Glück: Genau in der Zeit, als die Hunde zogen – wichtige Zwischenbemerkung: Die machen das freiwillig, gerne und als Training, weil ihr Herrchen mit ihnen an Schlittenhunderennen teilnimmt, wo sie einen Schlitten ziehen, der bepackt weit schwerer ist als Kollege S. und ich – hatten wir Regenpause. Der Wind wehte weiter. Womit ich beim Punkt bin: Beinahe hatte ich zuletzt befürchtet, dass die beheizbaren Stutzen doch unnötig waren, so warm war es. Auf dem See war ich doch froh, sie zu besitzen. Und noch glücklicher war ich, dass ich nunmehr weiß, dass eine steirische Firma diese Socken entwickelt hat. Auf mein Flehen nach Hilfe hat man mich kontaktiert und eventuell nur wegen mir ein Erklärvideo auf Youtube gestellt. Siehe da: Seither kann ich wirklich per App steuern, ob und wie die Zecherl warm werden. Vielleicht sollte ich das auch Marcel Hirscher empfehlen.

Herzlichst, bis morgen

Michael Schuen

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