Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Eigentlich sollte ich wohl heute wieder eine Lobeshymne in Briefform schreiben. Lindsey Vonn ist nicht mehr Skifahrerin, sondern Ski-Pensionistin. Ich fürchte nur, dass da in weiten Teilen dasselbe drinstehen würde wie in dem Brief an Aksel Lund Svindal, die Erinnerungen wären nur ausgetauscht. Deswegen lasse ich es und versichere, dass mein Respekt und meine Hochachtung nicht geringer sind.

Stattdessen erzähle ich Ihnen gern davon, wie die Tiroler Touristiker in Schweden Meter machen. Indem sie nämlich Blogger im September nach Ischgl einluden und nun auch zur Ski-WM nach Åre. Ein deliziöses Menü des Zwei-Hauben-Kochs Martin Sieberer inklusive. Das hat die, zum Großteil weiblichen Blogger auch merklich mehr fasziniert als der Aufmarsch an Stars. Denn da waren aktuelle Ski-Größen, vergangene Ski-Größen und sogar Marco Materazzi, Fußball-Weltmeister von 2006 mit Italien. Und ja, der Materazzi, der Zinedine Zidane so provozierte, dass dieser ihm den Kopf in die Brust rammte. Weder der noch Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer vermochten die Blogger, die jeden Gang aus unzähligen Perspektiven mit ihren Smartphones ablichteten und posteten, aber dazu zu animieren, auch Menschen zu fotografieren.

Apropos Ski-Größen. Gestern traf ich mich mit Benni Raich – der in der Früh noch auf Ö3 wanderte, am Vormittag dann mich in Åre wandern ließ. Eigentlich wollten wir uns nämlich in der Kafferosteri treffen, wo es den besten Kaffee des WM-Ortes gibt. Deswegen spazierte ich vom Ziel zum Ortsplatz. Dann aber verfuhr sich der Herr Raich auf Ski und landete statt am Dorfplatz in seinem Hotel. Dieses wiederum ist vom Dorfplatz durch einen knackigen Anstieg getrennt. "Asthma-Weg" nennen ihn die Einheimischen, weil man in der Kälte ob der Anstrengung leicht Asthma bekommt. Doch was blieb mir übrig, schließlich sollte die WM-Abfahrt der Damen bald beginnen.

Ich hetzte also den Berg hinauf, bekam einen (nicht ganz so guten) Kaffee als Belohnung und ein durchaus interessantes Gespräch obendrauf. Und weil ich danach gleich wieder im Laufschritt die drei Kilometer zum Ziel zurücklegte, hatte ich das Sieberer-Menü im Tirolberg ja auch gleich wieder verarbeitet. Hoffe ich zumindest. Den Kaffee, den holen wir in der Rosteri aber nach. Versprochen.

Herzlichst, bis morgen

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