Die österreichischen Kombinierer haben bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf Bronze im Teambewerb geholt. Johannes Lamparter, Lukas Klapfer, Mario Seidl und Lukas Greiderer mussten am Sonntag nach Normalschanzenführung im 4 x 5 km Langlauf noch Norwegen und Deutschland vorbeilassen. Das Quartett sorgte für die zweite ÖSV-Medaille bei dieser WM, am Freitag hatten die Skispringerinnen ebenfalls im Teambewerb Gold erobert.

2019 bei der Heim-WM in Seefeld waren die Kombinierer ebenfalls nach Platz eins im Springen hinter Norwegen und Deutschland Dritte geworden. Seidl und Klapfer hatten auch schon damals zum Aufgebot gehört. Lamparter und Greiderer durften sich im Allgäu über ihre ersten WM-Medaillen freuen.

Junioren-Weltmeister Lamparter, im Einzel als bester Österreicher Siebenter, hielt zunächst auf seinem Laufpart den rund halbminütigen Vorsprung auf Norwegen und Japan, Deutschland fiel etwas zurück, kam auf dem zweiten Abschnitt aber wieder zurück auf Rang drei. Norwegens Jörgen Graabak schloss indes bald zum führenden Klapfer auf und hängte den ÖSV-Routinier schließlich noch deutlich ab.

Seidl wurde dann auch noch vom Deutschen Eric Frenzel ein- und überholt, der Salzburger übergab als Dritter schon klar hinter den Gastgebern und vor Japan an Schlussmann Greiderer. Der Tiroler brachte Bronze schließlich völlig ungefährdet ins Ziel, nach vorne ging freilich nichts mehr, obwohl Deutschlands Vinzenz Geiger etwas schwächelte, aber noch einige Sekunden Vorsprung auf Greiderer ins Ziel brachte.

"Ich bin megahappy mit meiner ersten Medaille. Ich habe alles gegeben, ich bin zum Schluss noch ein bisschen zu Geiger hingekommen, mehr ist aber nicht gegangen. Aber ich habe gewusst, dass ich die Bronzemedaille halte", meinte Greiderer. Mit seiner Laufleistung ebenfalls glücklich sein konnte auch Youngster Lamparter. "Man darf mit Bronze auf keinen Fall unzufrieden sein. Die anderen zwei waren besser, wir haben uns auf Schanze sehr stark präsentiert, das gibt uns Selbstvertrauen für die zweite Woche", so der 19-Jährige.

Der in seiner Comebacksaison nach einer schweren Knieverletzung noch nicht zu alter Stärke gekommene Seidl freute sich zwar, haderte aber noch etwas mit seiner Laufperformance. "Ich bin überglücklich, ich merke aber schon, dass auf der Loipe noch was fehlt. Aber ich habe alles gegeben, wir haben eine Medaille gemacht, das ist megacool. Wir können glücklich sein mit der Bronzemedaille."

"Keine Medaille ist zum Abholen"

Klapfer äußerte sich ähnlich. "Mit der Medaille bin ich superglücklich, mit dem Springen auch megahappy, beim Laufen ist nicht gar so viel drinnen gewesen in den Haxen. Aber wir waren nicht weit von Silber weg, um Gold wäre es so oder so schwer geworden. Das ist eine schöne Medaille, mit zwei Debütanten im Team, alles gut", meinte der Steirer und bezeichnete seine Laufleistung selbstkritisch als "unzufriedenstellend."

Eine Medaille sei keinesfalls selbstverständlich, betonte ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen. "Bronze war souverän und ohne Gefahr. Wir haben zwei Neulinge, die jetzt eine Medaille haben, man muss damit zufrieden sein, weil es ist keine zum Abholen." Mit Lamparter und Greiderer habe man in der zweiten Woche noch gute Chancen. Goldkandidaten sind und bleiben aber die Norweger. Deren Topmann Jarl Magnus Riiber ließ sich als Schlussläufer sein zweites Gold nach dem Triumph im Einzel und damit die erfolgreiche Titelverteidigung mit großem Vorsprung nicht nehmen.