Hier geht es ab 14 Uhr zum Liveticker!

Die Anreise erfolgte sozusagen auf den letzten Drücker. Erst gestern Abend rückte Adrian Pertl ins WM-Quartier der Österreicher in Cortina d’Ampezzo ein – schon ab neun Uhr geht es für ihn heute um viel: Denn die Qualifikation für das Finale des Parallel-Riesentorlaufs steht an. Und da sind, bei Damen wie Herren, nur die schnellsten 16 startberechtigt. Dann werden ab 14 Uhr die neuen Weltmeister im K.o.-Modus mit Hin- und Rücklauf ermittelt.

Pertl erlebt mit seinen 24 Jahren also sein WM-Debüt in einer Disziplin, die ihrerseits WM-Premiere feiert. Denn noch nie zuvor wurden im Parallel-Bewerb Einzelmedaillen vergeben. Eines ändert sich aber dadurch nicht: „Bei der WM zählen halt nur die ersten drei Plätze“, sagt der Mann aus Ebene-Reichenau. Das Gute ist, dass der Techniker das Gefühl hat, dass diese nicht unerreichbar sind. „Ich habe in Lech mit dem vierten Platz gezeigt, dass ich mitfahren kann mit den Besten. Und natürlich erhoffe ich mir, dass ich an diese Leistung noch einmal anschließen kann.“

Klar ist, dass man von Anfang an voll da sein muss, denn schon die Qualifikation „wird sehr, sehr eng. Fehler darf man sich keinen erlauben“, weiß Pertl. Was ihm in der Hektik zugutekommen soll: seine Ausgeglichenheit und Ruhe, fast wie die von Marco Schwarz. „Wer weiß, vielleicht ist es ja so eine Art Kärntner Gelassenheit“, erklärt er, „denn ich hab das schon immer gehabt. Und das ist sicherlich eine Stärke von mir.“ Eine, die man auch im Format Mann gegen Mann brauchen kann, denn: „Man sieht den Gegner ja immer im Augenwinkel, sollte sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen.“

Die andere Stärke ist zweifellos der schnelle Schwung, den man in diesem Format braucht. „Wir haben zuletzt am Weißensee trainiert, da ist schon was zusammengekommen an Läufen.“ Die Form? Gut, sagt er – und das gelte auch für die Teamkollegen Fabio Gstrein und natürlich Marco Schwarz, der das schon mit Gold in der Kombination unter Beweis gestellt hat. Die Speed-Disziplinen seien für Pertl übrigens eher nichts: „Meine ersten Vorbilder waren zwar eher Abfahrer, auch weil man die öfter im Fernsehen gesehen hat. Aber ich hab mich zuletzt auf Slalom und Riesentorlauf konzentriert. Und das mit der Abfahrt, das würde wohl nichts mehr werden.“ Mit einer WM-Medaille hingegen, da ist das anders.