So eine Goldmedaille hat durchaus Vorteile, auch wenn Vincent Kriechmayr die seine nach der Übergabe „einfach einmal im Zimmer über den Stuhl“ gehängt hatte. Doch ist er nun den Druck los, der natürlich vor einem Großereignis über einem schwebt. „Jeder, der hierherkommt, will eine Medaille. Aber ich will auch noch Medaillen sammeln, ich freu mich auf die Abfahrt.“

Selbstläufer sei es aber keiner, den Druck des Müssens nicht mehr zu haben, sagt der Österreicher. Und meint: „Diese Abfahrt, das könnt ein Gemetzel werden, sehr eng.“ Und er verspricht den „großen Drei“, die sich zuletzt in der Abfahrt auf dem Podest meist ein Stelldichein gaben, einen harten Kampf: „Die drei Herren, die sich die letzten Male das Podest ausgemacht haben, waren heuer das Maß der Dinge. Aber ich glaube, dass sie da runter schlagbar sind. Aber das werden wir sehen ...“ Wie groß sein Selbstvertrauen ist, zeigte er bei der Wahl der Nummer: Der Oberösterreicher wird die WM-Abfahrt heute eröffnen ...

Klar ist, dass Kriechmayr aber nicht der Einzige ist, der in die Rolle des „Spielverderbers“ für das Trio Feuz-Paris-Mayer schlüpfen will. Auch die beiden Kärntner Max Franz und Otmar Striedinger, der sich das vierte und letzte Ticket holte, haben einiges vor. „Ich bin hier, weil ich so eine Medaille haben will, ich will ganz klar vorne mitfahren“, meinte etwa Franz. Nicht zu Unrecht, denn auch im zweiten Training bewies er, wie gut er mit dem untersten Teil zurechtkommt. Am Rest will er noch feilen.

Aber: „Ich bin schnell, gut drauf. Man darf es nur nicht erzwingen, am besten wäre, wenn man es passieren lässt und doch auf den Punkt bringt.“ Für Striedinger ist ebenso klar, dass viel drinnen ist: „Mir taugt die Piste, mir taugt der Schnee, mir taugt das Wetter, es passt eigentlich alles.“ Alles, was noch fehlt: einen Plan zu machen und ihn dann umzusetzen.

Für Christian Walder ist die WM zu Ende: Der Kärntner reiste mit Rückenproblemen ab, damit werden nur drei ÖSV-Läufer in der Kombi dabei sein.