Mikaela Shiffrin hat am Samstag im letzten Damen-Bewerb in Aare für einen Rekord bei Alpin-Weltmeisterschaften gesorgt. Mit einer fabelhaften Fahrt im Finale des Slaloms holte die US-Amerikanerin als erste Aktive zum vierten Mal in Serie in einem Bewerb Gold. Die 23-Jährige triumphierte nach dem dritten Halbzeitrang 0,58 Sekunden vor Anna Swen Larsson (SWE) und 1,03 Sek. vor Petra Vlhova (SVK).

Das gesamte Ergebnis im Überblick

Österreichs Damen müssen Aare ohne Edelmetall verlassen. Katharina Liensberger verpasste Bronze als Vierte um 0,4 Sekunden. Es war der dritte vierte Platz des Teams von Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum in Schweden. Katharina Huber (+2,80), Katharina Truppe (2,93) und Bernadette Schild (3,41) verbesserten sich im zweiten Durchgang und landeten auf den Plätzen sieben bis neun. Zuletzt waren ÖSV-Damen vor 37 Jahren (1982 in Schladming) ohne Medaille geblieben.

Shiffrin mit Tränen in den Augen

"Ich habe im zweiten Lauf wirklich, wirklich angegriffen, ich wusste, dass es ein großer Kampf wird, es waren 60 Sekunden, in denen ich Gas geben musste", sagte Shiffrin mit Tränen in den Augen. Die Nerven hätten keine Rolle gespielt, die Herausforderung war eine andere, eine gesundheitliche, sagte die zweifache Olympiasiegerin. "Die Challenge war, atmen zu können. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich keine Luft bekommen habe. Fit zu bleiben war der größte Fokus."

Weitere Stimmen:

Anna Swenn Larsson (SWE/Silber): "Ich fühle mich toll, ich bin so happy. Ich habe heute überhaupt keinen Druck verspürt, aber ich habe mir natürlich selbst Druck gemacht. Es ist so aufregend mit diesen Fans. Ich wusste, dass der Lauf sehr dreht. Es hat sich sehr langsam angefühlt, ich habe versucht, den Druck gut auf den Ski zu bringen."

Petra Vlhova (SVK/Bronze): "Für mich war es einer der schwierigsten zweiten Läufe überhaupt, weil ich pushen wollte, aber das war auf diesem Kurs nicht so einfach. Ich wollte viel riskieren, wie beim Riesentorlauf habe ich mich richtig schlecht gefühlt. Ich habe erst im Ziel gesehen, dass ich vorne war und das hat mich überrascht und gefreut. Wendy (Holdener) war noch an der Reihe und dann habe ich den dritten Platz gemacht. Ich habe drei Medaillen und das ist wunderbar. Mein Körper ist jetzt wirklich zerstört und ich muss schauen, dass ich bis Stolckholm Kraft sammle."

Katharina Liensberger (AUT/4.): "Ja, vierter Platz ist sehr, sehr undankbar, ja es nutzt eh nix. Da weitermachen wie bisher, auch wenn das noch so wehtut. Hoffentlich passiert mir das nur einmal in der Karriere, so weiterarbeiten und weiter nach oben, in die Richtung blicke ich. Ich habe gewusst, dass ich attackieren muss, mein bestes Skifahren zeigen muss. Leider waren Hackler dabei. Bei der Piste ist es wichtig, Ski ruhig bleiben.

Katharina Huber (AUT/7.): "Wenn mir das vorher wer gesagt hätte, dann hätte ich das sofort genommen, aber geglaubt hätte ich es nicht. Als ich hinter Truppe gefahren bin, wollte ich es ihr nachmachen und wollte auch den Einser aufleuchten sehen. Das ist mir voll aufgegangen. Ich nehme das mit, es war eine sensationelle Erfahrung, dass ich da mein WM-Debüt geben habe dürfen - super cool, so kann es weitergehen. "

Katharina Truppe (AUT/8. ): "Ich finde, ich habe Gas gegeben, ab und zu ein bisserl zu spät, aber immerhin Gas gegeben. Die WM war im Gegensatz zu meiner ersten um einiges leichter und schöner natürlich mit meiner Silbermedaille. Von dem her kann ich gelassen abreisen."

Bernadette Schild (AUT/9.): "Im Endeffekt war es (im zweiten Durchgang) gleich wie im ersten. Ich habe wieder probiert, Gas zu geben. Aber ich kriege derzeit oder da zumindest den Ski nicht auf Zug. Natürlich die Saison hat sehr gut angefangen, dann bin ich sehr oft ausgefallen - sicher verunsichert das, aber nicht so, dass ich so hinten nachfahre. Wir werden das analysieren."