In der Windlotterie von Cortina zog Sofia Goggia einmal mehr das Gewinnerlos. Bei stürmischen Verhältnissen mit Böen bis zu 70 km/h zeigte die Dominatorin dieser Saison zwar alles andere als eine fehlerfreie Fahrt, am Ende lachte die Italienerin beim Heimrennen aber einmal mehr von ganz oben. „Ich bin extrem glücklich und für mich ist es der beste Tag auf Ski in meiner gesamten Karriere“, freute sich eine aufgelöste Goggia, die bei der Heimweltmeisterschaft im Vorjahr als große Favoritin fehlte.

Nach ihrem Ausfall in Zauchensee vor einer Woche wollte Goggia eigentlich nicht mehr das letzte Hemd riskieren, die Balance zwischen Attacke und Sicherheit finden. Geworden ist es eine fulminante Siegesfahrt mit mehreren Schnitzern, aber gewohnt hohem Tempo.

Siebenhofers aggressive Linie wurde belohnt

Ungewohnt war der geringe Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen. Fuhr Goggia zu Beginn der Saison allen davon, fehlten Ramona Siebenhofer auf der Tofana nur 0,20 Sekunden zum Sieg. „Es war ein super Rennen und ich habe eine gute Fahrt gezeigt. Im Super-G-Teil hatte ich sehr viel Gegenwind, deshalb habe ich unten eine noch aggressivere Linie gewählt und jeden Meter ausgereizt“, erklärte die Steirerin. Teilweise hatten die Athletinnen bei starken Windböen kaum Bodensicht. „Da brauchst du einfach ein wenig Glück, richtig gefährlich war es aber zu keinem Zeitpunkt“, meinte Siebenhofer, die in Cortina vor drei Jahren ihre bisher einzigen Weltcupsiege eingefahren hatte.

Auf den dritten Weltcupsieg von Mirjam Puchner fehlten am Ende zwar 0,37 Sekunden, auf die sechste Podiumsplatzierung in ihrer Karriere jedoch nur elf Hundertstelsekunden. Die Salzburgerin eröffnete die Abfahrt und machte ihre Aufgabe als Testpilotin in der italienischen Windlotterie mit Platz fünf hinter Ester Ledecka und Corinne Suter mehr als ordentlich. „Die Startnummer eins hat mich gar nicht gestört, die habe ich mir auch selber ausgesucht. Mit dem Wind ist das Rennen sicher nicht ganz fair, aber im Grunde müssen wir froh sein, dass wir fahren dürfen“, sagte Puchner. Für die große Überraschung sorgte Elisabeth Reisinger. Die 25-Jährige fuhr mit Startnummer 25 noch auf Platz sieben und darf sich auch noch kleine Hoffnungen auf die Olympischen Spiele machen.