Es waren 14 Tage, die Österreichs "schnelle Herren" in Copper Mountain verbracht haben, um sich optimal für den anstehenden Auftakt der Speed-Rennen im Skiweltcup vorzubereiten. Denn der hat es ja wirklich in sich: Diese Woche warten in Lake Louise zwei Abfahrten und ein Super-G, eine Woche darauf geht es in Beaver Creek mit zwei Super-Gs und einer Abfahrt weiter. Und genau genommen startet alles schon am Dienstag, denn da steht das erste Training am Programm. Und Matthias Mayer und Co fiebern dem "Speed-Start" schon entgegen.

Die Teams haben ihre Zelte in den Vorbereitungen schon am Wochenende abgebrochen und sind nach Lake Louise gereist. Klar ist: Jeder, der in Kanada dabei ist, muss vollständig geimpft sein, einige Fahrer werden allerdings fehlen; so wie die beiden Schweizer Urs Kryenbühl und Ralph Weber, die nach überstandener Corona-Erkrankung von einer Imfpung absehen. Sie sind aber trotzdem in Übersee, da sie die Möglichkeit genutzt haben, schon am 7. November in die USA zu fliegen, wo sie sich bis gestern in Kalifornien im "Trockentraining" vorbereitet haben, um dann nach Copper Mountain zu reisen.

Die Österreicher sind allesamt in Kanada angekommen. Und richtig "heiß" auf die Rennen mit der ganz besonderen Atmosphäre. "Es hat hier einfach eine eigene Stimmung - mitten im Nationalpark, alle in einem rieisigen Hotel. Und nach sechs Monaten Training ist man einfach froh, wenn es wirklich losgeht", sagt Otmar Striedinger. Sein Fazit des Camps in Copper Mountain: "Sehr gut. Ich bin guten Gewissens nach Kanada gekommen. Ich konnte alles testen, was ich mir vorgenommen habe. Insofern steht einem guten Auftakt nichts im Wege." Das Ziel ist klar: In der Abfahrt an die starken Leistungen der Vorsaison anschließen, aber auch im Super-G wieder ins Team kommen. "Da hatte ich meine Probleme, in der Abfahrt ist es immer besser gegangen. Das hatte seine Gründe - auch, weil ich immer nach etwas gesucht habe am Materialsektor, dass ich nicht gefunden habe."

Die Vorfreude auf den Saisonauftakt ist auch bei Max Franz in Colorado zurückgekehrt, denn der Kärntner hat seine Rückenprobleme in den Griff bekommen. "Am Anfang war es noch schwierig, da habe ich den Rücken noch gespürt. Aber dann wurde es von Tag zu Tag besser, die letzten vier Tage bin ich schmerzfrei gefahren." Und, was fast noch wichtiger ist: "Skitechnisch gefällt es mir sehr gut, das Material habe ich gut beisammen."Was noch fehlt, sind noch mehr Trainingstage, aber: "Das werden halt die Renntage auch werden."

Selbstvertrauen geholt hat sich auch Daniel Danklmaier: "Mir geht es wirklich gut, das in der Vorsaison verletzte Knie habe ich gut im Griff. Ich habe getüftelt am Material, am Schuh und am Ski, auch etwas Neues probiert. Und ich glaube, ich habe da auch was gefunden. Ich habe mir ein gutes Selbstvertrauen aufgebaut, jetzt freue ich mich, dass es wirklich losgeht." Wobei Lake Louise zwar als "leicher Auftakt" gilt, aber: "Es ist toll für den Anfang, aber noch immer die schnellste Abfahrt der Saison." Das Ziel ist klar: "Im Vorjahr war der Auftakt nicht so gut, aber da waren wir ja auch nicht hier in Lake Louise ..."

Umgekehrt zu Striedinger sind die Vorzeichen bei seinem Salomon-Markenkollegen Christian Walder. Der war im Vorjahr im Super-G stark und auf dem Podest, auch bei der WM dabei. "Da will ich natürlich heuer anschließen." In der Abfahrt ist die Marschrichtung, "wieder in die Top 20 zu kommen." Von der Vorbereitung her sollte dem nichts im Wege stehen: "Das Material passt, die Form geht in die richtige Richtung. Das Training war gut - aber zählen tut es halt erst diese Woche."