Was für ein Auftakt  - und was für ein Pech für die Österreicherinnen. Die strahlende Siegerin beim strahlenden Auftakt auf dem Gletscher holte sich Mikaela Shiffrin (USA), die damit ihren 70. Weltcupsieg feierte. Sie griff im zweiten Lauf noch an und fing Lara Gut-Behrami noch um 0,14 Sekunden ab.  Katharina Liensberger verpasste den Sprung aufs Podest knapp, wurde hinter Petra Vlhova Vierte, ganze neun Hundertstelsekunden fehlten auf Platz drei. Wie stark Shiffrin im Finale gefahren ist, zeigt der Rückstand der Dritten: 1,30 Sekunden nahm die US-Amerikanerin der Titelverteidigerin im Gesamt-Weltcup ab. Steffi Brunner fiel nach dem starken dritten Platz im  ersten Lauf mit einigen Fehlern zurück auf Rang 17.

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"Ich freu mich aber trotzdem riesig", sagte Katharina Liensberger, die bisher nur einen 16. Platz auf dem Gletscher als bestes Ergebnis zu Buche stehen hatte. Was noch mehr freute: "Endlich wieder vor Publikum zu fahren. Und ich habe gesehen, dass der Weg stimmt, ich habe mich gesteigert. Ich komme weiter und näher an die Spitze, das freut mich", sagte Liensberger. Und wirklich: Allzu viel fehlt zu den wohl auch heuer kaum zu schlagenden Shiffrin und Gut-Behrami nicht. Steffi Brunner nahm ihren Rückfall gelassen: "Ich steh definitiv besser da als in den letzten Jahren, ich habe im ersten Lauf gezeigt, was ich kann. Jetzt heißt es nur, das auch in zwei Läufen zu zeigen."

Ramona Siebenhofer zeigte im zweiten Lauf ihr Potenzial, nachdem sie in Lauf eins noch ein wenig verhalten agiert hatte - sie verbesserte sich vom 20. auf den 10. Platz, egalisierte damit ihr Ergebnis in Sölden im Jahr 2013. "Ich habe im zweiten Lauf viel mehr attackiert, im ersten Lauf habe ich den Ski zu sehr gehalten. Schade, weil mit zwei guten Durchgängen wäre es halt besser", sagte sie und: "Ich habe mich im Sommer wohlgefühlt, aber der zweite Lauf zeigt mir, dass es geht." 

Ricarda Haaser hingegen verlor im zweiten Durchgang, fiel vom 10. auf den 15. Platz zurück. Im zweiten Lauf nicht in den Fluss kam Katharina Truppe, die aber als 27. wenigstens noch drei Weltcuppunkte sammelte.

Der starke Auftritt der ÖSV-Damen schon in Lauf 1

Österreichs Damen hatten ein Jahr nach der bitteren Enttäuschung beim Auftakt ohne Zuschauer bei der Rückkehr der Fans - rund 9000 waren  am Samstag auf dem Gletscher, viele davon Skifahrer - schon im ersten Lauf begeistert. Steffi Brunner, die nach vielen Verletzungen wieder einen Sommer ohne Probleme zur Vorbereitung nützen konnte, war die drittschnellste Zeit gefahren, Katharina Liensberger, seit heuer mit Brunner im Team, war Vierte gewesen, auch Ricarda Haaser überzeugte als Zehnte. Insgesamt schafften es fünf Damen in den zweiten Lauf.