Es sieht alles ganz locker und lässig aus, was Marco Schwarz, Adrian Pertl, Manuel Feller, Michael Matt & Co. derzeit am Weißensee zeigen. Sie gehen Stand-up-Paddeln, Tauchen und probieren sich an der Slackline. Doch das sind nur die kleinen Abwechslungen, sonst wird im einzigen gemeinsamen Konditionskurs des  Slalom-Teams richtig hat gearbeitet. "Es ist ganz wichtig, dass wir uns nach längerer Zeit wieder einmal als Gruppe treffen. Sonst trainieren die Burschen in den jeweiligen ÖSV-Stützpunkten oder alleine. Hier am Weißensee stehen in den vier Tagen sehr intensive Einheiten auf dem Programm. Wir arbeiten an der Grundlagenausdauer und in der Kraftkammer werden die Gewichte geschupft", erzählt ÖSV-Techniktrainer Marco Pfeifer, "dazu werden die Geschicklichkeit und die Psyche geschult. Dafür haben wir heuer einen Tauchgang eingebaut."

Slalom-Weltcupsieger Schwarz und seine Kollegen sind auf Einladung von Peter Schwarzenbacher im "Arlbergerhof" untergebracht. Und "Blacky" schwärmt: "Wir fühlen uns hier schon wie zu Hause. Da passt für uns alles." Der Radentheiner selbst - am 17. Juli gibt es für ihn nach der erfolgreichen Saison in der Nockhalle Radenthein einen großen Empfang der Gemeinde - hat "gleich nach dem Finale eine Pause eingelegt, um wieder voll fit zu werden." Denn auch Schwarz litt zuletzt aufgrund der Belastung wieder an Rückenproblemen. Die sind nun wieder im Griff: "Das ist dank Konditionstraining und Physiotherapie bestens gelungen. Jetzt bin ich völlig schmerzfrei und kann voll in die Vorbereitung starten".

Der Blick auf die große Kugel

In der kommenden Saison stehen erstmals gleich viele Technik- wie  Speedrennen an. Der 25-jährige Techniker denkt aber durchaus "an den Gesamt-Weltcup. Vergangene Saison war ich Dritter, da muss ich an die große Kugel denken. Dafür wird es nötig sein, in zwei, drei Disziplinen ganz vorne mitzumischen". Und das heißt, dass sich Schwarz definitiv auch auf die schnellen Disziplinen werfen wird müssen. Die ersten Speed-Schritte dafür absolvierte Schwarz bereits "Anfang Juni mit dem Team auf Schnee. Den Super-G hätte ich kommende Saison schon auf dem Radar." In dieser Disziplin hatte er auch die Basis für WM-Gold in Cortina in der Kombination gelegt.

Für Adrian Pertl ist der Wechsel auf die schnellen Disziplinen hingegen "noch keine Option. Ich will im Slalom noch konstanter und im Riesentorlauf Schritte nach vorne machen." Daher hat der Slalom-Vize-Weltmeister auch nach dem Saisonfinale noch Material getestet, sich lange keine Ruhepause gegönnt. "Zu lange ausrasten macht mich unrund. Und ich will im Kopf bereit sein, wenn es wieder richtig losgeht!"  Auch der 25-Jährige denkt aber über eine Weltcupkugel nach. "Die kleine im Slalom allerdings. Dazu muss ich aber konstanter werden. Vergangene Saison schlichen sich immer wieder kleine Fehler ein", erklärt er. Als nächster Schritt steht neben dem Slalom der im Riesentorlauf an: "Da sollte es wieder aufwärtsgehen".

Michael Matt ist neben dem Training gerade als Häuslbauer am Arlberg tätig, denkt aber natürlich ebenfalls schon an den Winter: "Es wäre gut, wenn ich meinen Grundspeed wieder finde", erklärte der Slalom-Spezialist.

Feller kam mit Familie

Manuel Feller reiste mit Freundin und Kind nach Kärnten an: "Dank des Hotelchefs ist das möglich und es hilft uns sehr. Meine Freundin ist  hochschwanger - in wenigen Wochen kommt unser zweites Kind zur Welt." Nicht nur deswegen läuft der Tiroler mit einem Dauerlächeln durchs Leben: "Das hat auch mit meinem Rücken zu tun. Der ist nun völlig in Ordnung, soweit ich das sagen kann. Ich kann es mir sogar leisten, einige Tage nichts zu tun. Das war früher absolut unmöglich." Auch er will neben dem Slalom auch "im Riesentorlauf zu alter Stärke finden. Schließlich war der RTL einmal sogar meine stärkste Disziplin."