Acht Damen-Slaloms standen in diesem, besonderen, Weltcup-Winter auf dem Programm. In sieben davon stand Katharina Liensberger auf dem Podest. Nur einmal, beim Rennen in Jasna, verpasste die Vorarlbergerin das Stockerl – als Vierte aber nur um wenige Hundertstel. Damit ist ihre Podestbilanz die beste aller Damen, die noch um die Kugel fahren. Die Führende in der Slalom- Wertung, Petra Vlhova, brachte es auf fünf Podestränge, die Dritte der Rangliste, Mikaela Shiffrin, schaffte es in sieben Rennen fünfmal unter die Top drei.

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Aber im Weltcup führt Vlhova 22 Zähler vor Liensberger und 37 vor Shiffrin. Für Liensberger macht das die Devise für den finalen Torlauf einfach: Vollgas vom ersten Tor an. „Wenn die Kugel so nahe ist, will ich sie natürlich auch haben, sagt die Slalom-Weltmeisterin und denkt dabei an den „riesigen Traum“, den sie sich erfüllen könnte. Aber sie weiß auch: „Ich kann nur mein Rennen fahren. Ich freue mich riesig, es ist wirklich schön, dass ich so befreit hierhergekommen bin und mit Spaß Skifahren kann.“ Druck sit für die 23-jährige Vorarlbergerin ein Fremdwort. Sie sieht es als „Vorteil, dass es beim Finale so knapp zugeht. Ich mag so etwas extrem gern, weil ich dann den Nervenkitzel in mir spüre und weiß, dass es um etwas geht. Dann lohnt es sich, sich einzusetzen.“

Bei einem Sieg Liensbergers, die zuletzt in Åre ihren Weltcup-Debüterfolg feierte, dürfte Vlhova bestenfalls Dritte werden, damit die ÖSV-Läuferin in der Endabrechnung vorne ist. Der Slowakin selbst reicht unabhängig vom Abschneiden der anderen ein zweiter Platz zur Kugel. Gewinnt Shiffrin, darf Vlhova maximal Dritte werden, damit die US-Amerikanerin ihr siebentes Slalom-Kristall einfährt. Vor dem Rennen streut Liensberger ihren Konkurrentinnen Blumen: „Sie waren immer meine Vorbilder – und jetzt kämpfe ich mit ihnen um die Kugel. Wir haben uns gegenseitig auf ein extrem hohes Level gebracht, jede hat sich verbessert und die anderen gepusht. Das macht großen Spaß, dass das so geht!“

Letztlich könnte übrigens auch Corona eine Rolle spielen: Denn mit Wendy Holdener fällt ein „Trumpf“ aus – die Schweizerin wäre eine der Kandidatinnen gewesen, die sich vor Vlhova platzieren hätte können – sie fehlt aber nach einem positiven Corona-Test.