Damit hätte auch Hans Knauß selbst nicht gerechnet, dass sein Ausfall als TV-Experte so hohe Wellen schlagen würde. Aber offenbar war es eben wirklich so unewöhnlich, dass vor zwei Wochen beiden Skirennen am Sonntag im ORF ohne Experten hatten auskommen müssen.Der Grund war ein positiver Corona-Test. Doch der 50-Jährige hat die Krankheit überstanden und wird ab Mittwoch wieder im Einsatz sein - voraussichtlich.

"Die Quarantäne ist jedenfalls aufgehoben", berichtet Knauß, der auch schon wieder das körperliche Training aufgenommen hat. "Es geht alles wirklich gut, ich hatte Glück. Die erste Woche war die Quarantäne aber in Ordnung, es hat sich angefühlt wie eine starke Grippe, dazu Schmerzen im Rücken. Dann aber war alles bald vorbei", sagte der Schladminger. Und: Er habe Glück gehabt, "ich habe nicht einmal einen Arzt gebraucht."

Knauß freut sich aufs Kommentieren und auf das spannende Finale. Sein Favorit bei den Herren: "Marco Odermatt. Ich hab es schon im Herbst einmal gesagt, dass der laut werden wird. Und im Moment macht er auf mich einfach den frischeren Eindruck." Bei Alexis Pinturault hingegen ortet er mentale Probleme: "Er ist ein großer Skifahrer, er hat 33 Siege im Weltcup. Aber, so ehrlich muss man sein: Den ganz großen Sieg, den hat er noch nie geschafft. Und man merkt, dass der Druck steigt."

Zudem hat Knauß den Eindruck, dass Odermatt als Typ auch das Zeug habe, die Jugend zu begeistern. "Er wirkt einfach locker, er ist rotzfrech, er riskiert. Und er geht, das habe ich ja selbst erlebt, am Nachmittag auch einmal mit Freunden auf einen Kaffee geht, statt nur stupid zu trainieren. Ich mag den Typen!" Aber vor allem mag es Knauß, kommentieren zu dürfen. Wenn in Lenzerheide halt das Wetter mitspielt.