Weltmeisterin Katharina Liensberger hat sich am Freitag im Weltcup-Slalom von Aare nur Petra Vlhova geschlagen geben müssen. Die Slowakin bestätigte ihre Halbzeitführung im Finale und blieb 0,20 Sekunden vor Liensberger. Dritte war die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Mit Franziska Gritsch fuhr eine zweite Österreicherin als Sechste in die Top Ten.

Katharina Gallhuber verbesserte sich im Finale auf den 17. Platz, unmittelbar dahinter landete Chiara Mair. Marie-Therese Sporer schaffte als 19. ihr bestes Ergebnis jemals im Weltcup. Katharina Huber schied im ersten Durchgang aus. Die ÖSV-Damen warten in diesem Winter noch auf einen Weltcupsieg. Im Kampf um die Slalomkugel mischt Liensberger als Dritte hinter Vlhova und Shiffrin noch mit. Vlhova hat nun 85 Punkte Vorsprung auf Shiffrin und 90 auf Liensberger.

Die Vorarlbergerin riskierte im zweiten Abschnitt nach Platz drei zur Halbzeit alles, blieb auf der spurigen, eher weichen Piste nicht ohne Fehler, doch gerade die machten sie augenscheinlich sogar schneller. "Es war wirklich um die Tore fliegen sozusagen. Teilweise bin ich weit weg gewesen, ich habe einfach alles gegeben. Ich wollte den Lauf ins Ziel bringen - ganz egal, was dabei rausschaut", erklärte die 23-Jährige, die als Dritte 0,37 schneller war als Vlhova. In der Addition hatte die jedoch noch die Nase vorne.

"Petra ist wirklich super gefahren. Gratulation an sie, wirklich starke Leistung", meinte Liensberger im Interview des ORF-Fernsehens. "Jeder Sieg, jedes Podium ist wichtig für mich, weil ich dafür perfektes Skifahren zeigen muss. Heute war es das, bis auf ein paar kleine Fehler vielleicht", sagte Vlhova. "Die Piste war sehr weich, es war ein großer Kampf für mich, aber ich habe es geschafft. Ich bin glücklich heute." Im Gesamtweltcup führt Vlhova nun 64 Punkte vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami, die keine Slaloms bestreitet.

Gritsch freute sich nach zuletzt durchwachsenen Wochen mit seltenen Glücksgefühlen über ihr bestes Saisonergebnis. Sechste war sie auch schon im November in Levi gewesen, danach wollte es nicht mehr so recht klappen. "Ich habe einfach irrsinnig mit mir selber gekämpft, an jeder Kleinigkeit gezweifelt. Mein Umfeld hat das mitgekriegt. Heute habe ich mir gedacht, es sind die letzten Rennen, habe einfach Spaß. Erinnere dich, wie du als Kind gefahren bist", beschrieb die Tirolerin ihre Herangehensweise.

Gallhuber "ist glücklich"

Auch für Gallhuber war ihre Ausbeute am ersten Wettkampftag in Aare - am Samstag findet ein weiterer Slalom statt - ein Schritt nach vorne. "Ich bin nicht alles auf Zug gefahren, habe aber sicher gute Passagen gezeigt. Ich bin glücklich", betonte die Olympia-Dritte von Pyeongchang 2018.

Sporer hatte im Februar 2020 bereits ihren Rücktritt erklärt, überlegte es sich später aber anders und machte diese Entscheidung rückgängig. Inzwischen war sie aber aus allen ÖSV-Kadern gefallen und musste die Kosten für die Saison großteils selbst aufstellen. Dazu startete die Zillertalerin auch ein Projekt auf der Crowdfunding-Plattform "I believe in you", über das mehr als 13.000 Euro hereinkamen. "Egal, wie viele Fehler man macht und wie oft du neben der Spur stehst - immer kämpfen, denn das Ergebnis kriegst du im Ziel", sagte die 24-Jährige.