Keine Frage, die Zuseher beim Nachtslalom in Schladming fehlten an allen Ecken und Enden, wenn man an die Atmosphäre denkt. Aber eines zeigte sich erneut: Spannende Rennen sind auch ohne volle Tribünen möglich. Denn keiner der drei Topplatzierten des ersten Durchgangs schaffte es in der Entscheidung aufs Podest, bei dichtem Schneetreiben raste Marco Schwarz vom sechsten auf den ersten Platz nach vorne und durfte sich über seinen zweiten Saisonsieg in dieser Disziplin nach Adelboden und den insgesamt vierten Karriereerfolg freuen. "Das hat auf alle Fälle was, Schladming, den Klassiker zu gewinnen. Heute ganz oben zu stehen ist ganz wunderbar", sagte der Kärntner, der in nun sieben Saisonslaloms sechsmal auf das Podest kam.

Der Tiroler Manuel Feller schied im 24. Nightrace im Finale nach wenigen Toren aus. "Es ist gut, dass gleich wieder zwei Rennen sind. Man kann Marco nur gratulieren, er ist die Konstanz in Person. Ich hätte kein Problem gehabt, wenn er mich putzt, aber ich wäre gern neben ihm gestanden." Michael Matt meinte zu seinem Ausfall, etwas daraus zu lernen, wäre gut. Adrian Pertl wurde Zehnter, Johannes Strolz klassierte sich als 18.

Der Flachau-Fünfte Fabio Gstrein verpasste auf der Fahrt zu einem Topplatz nach einem Fehler als 43. die Qualifikation für den zweiten Durchgang. "Es waren ganz kleine Rippen drinnen, da fängt der Außenski voll zu vibrieren an. Bis zum Steilhang hat es noch gepasst, dann hab ich das Tempo mitgenommen, dann ist es immer schneller und schneller geworden." Er sei wieder an gleicher Stelle ausgeschieden wie letztes Jahr.

Marc Digruber und Christian Hirschbühl schieden im ersten Durchgang aus, für Letzteren war es der zweiter Ausfall in Serie. "Scheiße. Das ist jetzt blöd einfach", brachte er es auf den Punkt.

Schladming-Rekordsieger Henrik Kristoffersen, der wie der Tiroler Benjamin Raich schon vier Weltcup-Slaloms im steirischen WM-Ort gewonnen hat, verlor nach einem Steher nach der letzten Zwischenzeit 2,6 Sekunden auf Feller, ging als Halbzeit-24. in die Entscheidung und verbesserte sich auf den elften Platz.

Julien Lizeroux verpasste mit 3,37 Sekunden Rückstand die Qualifikation für das Finale der Top 30. Für den 41-jährigen Franzosen, der 2009 den Slalom-Klassiker in Kitzbühel gewonnen hatte, war es das letzte Rennen im alpinen Ski-Weltcup. Er hatte sich entschieden, die Karriere noch vor den Slaloms diese Woche in Chamonix auf österreichischen Boden zu beenden, weil seine sportliche Geschichte mit der Alpenrepublik eng verbunden ist.

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