Nachdem die Betreiber der "Flexenarena" in Lech-Zürs im Zuge der Errichtung der Ski-Weltcup- und -Trainingsstrecke offenbar eine ganze Reihe an Gesetzesübertretungen begingen, haben die Vorarlberger Grünen nun scharfe Kritik geübt. "In Zürs wurde offenbar in Kauf genommen, dass man halt Strafe zahlt und die Bewilligungen hinterher eingeholt werden", so die Grüne Tourismussprecherin Nadine Kasper am Sonntag in einer Aussendung.

Eine diesbezügliche Anfragebeantwortung des zuständigen Umweltlandesrats Johannes Rauch (Grüne) sei in ihrer Eindeutigkeit doch überraschend. "Offenbar lag zum Zeitpunkt des jeweiligen Baubeginns - Schneedepot, Zufahrt zur Liftstation, Grabungsarbeiten für Flexenarena, Lichtmasten - keine einzige behördliche Bewilligung vor", kritisierte Kasper. Diese seien zum Teil erst nachträglich erteilt worden, manche würden immer noch fehlen.

"Das ist für jede und jeden, der jemals ein Haus gebaut, einen Schopf aufgestellt oder eine Garage errichtet hat, besonders empörend, weil in so einem Fall eine Reihe von Sanktionen erfolgen: Baueinstellung, Strafverfahren bis hin zum Abbruchbescheid", sagte die Tourismussprecherin. Für die Landtagsabgeordnete sind die Strafhöhen, die die Projektbetreiber zu erwarten haben, viel zu gering. "Dieses gesetzeswidrige Verhalten muss spürbare Konsequenzen haben", forderte sie.

Insgesamt gibt es fünf Anzeigen in der Causa, die Verwaltungsstrafverfahren laufen. Laut dem Bludenzer Bezirkshauptmann Harald Dreher ist noch nicht zu sagen, wie hoch die Strafen ausfallen werden. Die "Flexenarena" hätte am 13./14. November mit der Austragung alpiner Weltcup-Bewerbe ihre Feuertaufe erfahren sollen. Aufgrund von Schneemangel mussten die angesetzten Parallel-Bewerbe der Damen und Herren aber auf den 26. und 27. November verschoben werden.