Im österreichischen Skiverband ÖSV ging es zuletzt hinter den Kulissen rund, zumindest, was die Spitzenpositionen betrifft. Geschäftsführer Christian Scherrer übernahm von Klaus Leistner, bereits davor ging Pressechef Josef Schmid in den Ruhestand. Bleibt nur noch einer der Generation „Plus 70“, aber der hat das Ruder nach wie vor fest in der Hand: Präsident Peter Schröcksnadel. Und der ist auch im Rennen um die alpine Ski-WM 2025 der große Trumpf. Er soll seine Kollegen im abstimmenden Exekutivkomitee des Internationalen Skiverbandes FIS dazu bringen, für die Salzburger Bewerbung zu stimmen, die sich so gegen namhafte Konkurrenz aus der Schweiz (Crans Montana) und Deutschland (Garmisch-Partenkirchen) durchsetzen soll.

Für den 78-Jährigen würde sich mit dem Erfolg der Bewerbung von Saalbach-Hinterglemm ein Kreis schließen. Denn die WM auf dem Zwölferkogel 1991 war die erste, die der Tiroler als Präsident des ÖSV erlebte, zwei weitere (alpine) folgten seither. Und der ÖSV wurde unter Schröcksnadel zum erfolgreichsten Sportverband dieses Landes.
Das Gefühl, sagt Schröcksnadel, sei gut. „Aber ein gutes Gefühl reicht nicht“, schiebt er nach.

Saalbach versucht es zum zweiten Mal

Immerhin ist Saalbach das zweite Mal im Rennen, mit Schladming habe man erst bei der dritten Kandidatur Erfolg gehabt. Und immerhin geht die Vergabe in einem völlig neuen Szenario über die Bühne: Da der FIS-Kongress im Frühjahr in Thailand abgesagt werden musste und Corona auch eine Austragung im Oktober unmöglich macht, trifft sich nur das Exekutivkomitee; und das auch nur per Video. „Ich bin selbst gespannt, wie das abläuft, auch die geheime Abstimmung. So habe ich es auch noch nie erlebt“, sagt Schröcksnadel.

Das Team rund um Peter Schröcksnadel (2. v. r.) - sie werden am Samstag aber nur auf ihr Konzept bauen können.

Punkten, erklärt er, könne man „einzig mit dem guten Konzept“. Und das hat sich in Saalbach-Hinterglemm nicht verändert: Ein Berg – alle Bewerbe. Das soll reichen, zusammen mit den vielen Kleinigkeiten, die man in den vergangenen Jahren für den Skisport unternahm. Begonnen mit einer dauerhaften Trainingspiste für Abfahrt bis hin zu Super-G, bis hin zum schnellen Einspringen bei Rennausfällen, speziell auch in diesem Winter, als man kurzfristig für Garmisch eingesprungen war. „Ich hoffe, dass es gut für uns ausgeht“, sagte Schröcksnadel, der auf den „Verjüngungsprozess“ in seinem Verband stolz ist. „Ich bin der letzte der Alten – aber ich habe den Prozess eingeleitet. So kann man sicherstellen, dass man etwas übergeben kann.“

Etwas übergeben will er auch dieses Wochenende – die WM an Saalbach. Dann, 2025 wird es auch wieder Zuschauer geben können. Etwas, was diese Saison auch in Kitzbühel und Schladming nicht möglich sein wird.