Die Rückkehr von Matthias Mayer zum Riesentorlauf ist zugleich auch jene zu Ski-Weltcup-Schauplätzen, an denen er länger nicht mehr war. In Adelboden schied er 2013 im ersten Durchgang aus, 2015 verpasste er als 32. den Sprung in den zweiten Lauf. So knapp das Finale zu verpassen, sei "immer lästig", erinnerte er sich. Kriterium für den hauptamtlichen Speedfahrer wird der "schwierige Zielhang".

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An Mayers Vorhaben im Riesentorlauf hat sich nichts verändert: erst einmal für den zweiten Durchgang qualifizieren und dann angreifen. "Ich bleibe auf der Schiene, mit der bin ich ganz gut gefahren. Gerade in Adelboden hat man schon oft gesehen, dass die, die im ersten Durchgang 29., 30. waren, im zweiten Durchgang sehr viele Chancen auf eine noch bessere Platzierung hatten. Ich glaube, es ist kein Nachteil, wenn man sich gerade so qualifiziert und dann einen guten Lauf hat."

Als 15. in Sölden und 19. in Beaver Creek schrieb Mayer in dieser Saison im Riesentorlauf an, in Alta Badia sah er bei schwierigen Bedingungen das Ziel nicht, weshalb er auch sein Antreten im Parallelrennen strich. "In Alta Badia habe ich mir extrem schwergetan. Ich habe auch abgewartet, wie in Adelboden die Verhältnisse sind, und mich dann entschieden herzufahren." Weil er in diesem Winter über eine solide Grundtechnik im Riesentorlauf verfügt ("Nur dann macht es Sinn"), wird er die Brettln weiterhin anschnallen.

"Jetzt kommen wichtige Rennen für mich"

Wie der Norweger Aleksander Aamodt Kilde streicht Mayer lediglich die Slaloms, ansonsten fährt er ein dichtes Weltcup-Programm. Sein Fitnesszustand ist top, nach den Rängen drei und fünf in den Bormio-Abfahrten folgte eine Pause. "Ich habe wirklich eine Woche die Ski in die Ecke gestellt, war komplett weg, und habe diese Woche wieder mit dem Trainieren angefangen. Ich möchte meine Energie bis zum letzten Rennen haben. Jetzt kommen wichtige Rennen für mich." Er habe seine Ziele und sei sehr gut in Schuss.

Mit den Klassikern in Wengen, Kitzbühel und Garmisch folgen drei Abfahrtswochenenden, und auf den Speed-Disziplinen liegt nach wie vor das Hauptaugenmerk von Mayer. "Aber ich fahre den Riesentorlauf, weil ich ein ganz gutes Gefühl habe und glaube, dass ich meine Ergebnisse liefern kann. Trotzdem habe ich immer Abfahrt und Super-G im Hintergedanken. Es ist zum Beispiel sehr wenig Zeit, um auf den Kitzbühel-Super-G hin zu trainieren. Und da ist das Riesentorlauf-Rennen auch kein schlechtes Training dafür."

Mayer trainierte auf der Reiteralm für den Riesentorlauf, mit den Österreichern, aber auch einen Tag mit den Norwegern um Kilde. Dieser mischt als Zweiter im Gesamtweltcup mit nur einen Punkt Rückstand auf den Franzosen Alexis Pinturault ganz vorne mit, Mayer hat 113 Rückstand. Dass seine im Riesentorlauf bereits eingefahrenen Punkte für den Weltcup den extremem Unterschied machen werden, bezweifelt der Doppel-Olympiasieger. "Wenn man im Gesamtweltcup ganz vorne mitfahren will, dann braucht man Top-Fünf-Plätze oder Podiums", sagte Mayer. Kilde war zumindest einmal bereits RTL-Vierter.