Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova sind derzeit im Damen-Slalom das Maß aller Dinge. Damit es Vlhova öfter gelingt, die US-Amerikanerin zu besiegen, lässt ihr Trainer, Livio Magoni, die Trainingsruns von Shiffrin filmen. So will er feststellen, was Shiffrin besser macht als sein Schützling. Über diese Aktion beschwerte sich Mikaela fürchterlich. Damit war im Weltcup ein Thema geboren, das eigentlich keines ist.

"Ich verstehe die Aufregung nicht. Wenn in Copper Mountain vier Nationalmannschaften gleichzeitig trainieren, filmen alle Nationen die Besten der anderen Nationen, um das danach zu analysieren", erklärt Ex-US-Temachef Patrick Riml, "jeder kann jeden aufnehmen, selbst jeder Tourist. Livio hat das schon vor Jahren begonnen. Es zeigt nur seine sehr professionelle Einstellung zu seinem Beruf, wenn er nun in seiner Freizeit auf der Piste steht und Shiffrin filmt."

Riml bestätigt auch, dass die "Aufnahmen natürlich Erkenntnisse bringen können, die einem Läufer helfen. Es geht dabei nicht darum, ihn technische zu kopieren, sondern, genau zu eruieren, was er in Passagen, in denen er besonders schnell ist, anders macht, um schneller zu sein. Wir beim ÖSV nehmen zum Beispiel beim Damen-Abfahrtstraining in Zauchen die ersten 30 Läuferinnen auf, analysieren danach die Schnellsten in den Teilabschnitten, legen sie sogar über unsere Läuferinnen drüber, um zu sehen, wie die Besten diese Passagen absolvieren". Im Anschluss wird mit der jeweiligen Athletin gesprochen. "Davon kann sie dann schon profitieren", stellt Riml klar.