Der Weltcup-Slalom in Zagreb hielt aus österreichischer Sicht nicht, was der erste Durchgang versprochen hatte. Michael Matt ging als Halbzeit-Zweiter und damit als Vorletzter auf den Kurs, griff voll an, baute den Vorsprung auf den in Führung liegenden Franzosen Clement Noel aus und flog dann von der Piste. Es war der einzige Ausfall im zweiten Durchgang.

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Der Sieg ging an Noel, der sieben Hundertstel vor dem nach dem ersten Lauf voran gelegenen Schweizer Ramon Zenhäusern gewann und seinen vierten Weltcupsieg feierte. Der 22-Jährige übernahm damit auch die Führung in der Slalom-Weltcupwertung. Rang drei holte der schon wiederholt mit starken Laufzeiten in Erscheinung getretene 20-jährige Südtiroler Alex Vinatzer.

Schwarz im zweiten Lauf stark

Bester Österreicher wurde letztlich Marco Schwarz, der sich mit der drittbesten Laufzeit von der 22. an die elfte Stelle verbesserte, unmittelbar gefolgt von Manuel Feller, der ein äußerst zufriedenstellendes Comeback gab. "Das Vertrauen war wieder da", meinte Schwarz, der im zweiten Lauf, wie er sagte, auf einen anderen Ski umgestiegen war.

Laufbestzeit für einen Belgier

Das Rennen war von einigermaßen engen Zeitabständen und etlichen Überraschungen geprägt. Großes Aufsehen erregte etwa ein Flachländer. Der in Lüttich geborene 22-jährige Belgier Armand Marchant war schon im ersten Durchgang mit Startnummer 40 auf Rang 20 gefahren und katapultierte sich mit überlegener Laufbestzeit auf Platz fünf nach vorne. Marchant hatte im Jänner 2017 nach einem 18. Platz bei seinem Weltcup-Debüt einen Schienbeinkopfbruch erlitten und war erst im November, nach fast drei Jahren Pause zurückgekehrt.

Armand Marchant
Armand Marchant © GEPA pictures

Auch der schon aufgefallene junge Norweger Lucas Braathen (6.) und der nach dem ersten Durchgang drittplatzierte Deutsche Linus Straßer (7.) ließen mit starken Leistungen aufhorchen.

Keine Rolle spielten in diesem Rennen überraschend die Favoriten auf den Gesamtweltcup. Alexis Pinturault (FRA) wurde nach einem schweren Fehler im ersten Lauf zumindest noch Neunter, während Henrik Kristoffersen (NOR) mit der Piste überhaupt nicht zurechtkam und als 19. wutentbrannt aus dem Zielgelände abzischte.