Das erste Damen-Weltcuprennen 2020 steht am Samstag, 4. Jänner (13/16.15 Uhr) ganz im Zeichen der Rekordjagd von Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin hat auf dem "Bärenberg" in Zagreb bereits vier Mal gewonnen. Damit liegt sie gleichauf mit Marlies Schild. Gewinnt die 24-Jährige das Rennen im Flaggenwald wie im Vorjahr, wäre sie die erste Fünfach-Siegerin an einem Ort. Die Vorbereitung auf den Bewerb absolvierte Shiffirn in Obdach, reiste erst am Freitag, 3. Jänner, nach Kroatien, da dort weder Training noch Hangbefahren möglich sind. Selbst das Einfahren vor dem Rennen beschränkt sich auf einige Tore, da die Schneesituation nicht mehr zulässt.

Österreichs heißestes Eisen ist die Vierte von Lienz, Katharina Liensberger. "Sie kann am ehesten unser ausgegebenes Ziel – einen Platz unter den Top-5 oder das Podest – erreichen. Kathi hat in den vergangenen Tagen in St. Michael/Lungau sehr gut gearbeitet und an jenen Kleinigkeiten gefeilt, die in Lienz einen Stockerlplatz verhinderten", verrät ÖSV-Damen-Technikcoach Hannes Zöchling, "Liensberger war bei den Zeitläufen sehr stabil unterwegs und fand auch sehr schnell in die Läufe hinein."

Weniger zufrieden zeigte sich der Betreuer mit den Vorstellungen der restlichen ÖSV-Damen in Lienz: "Da haben sich Truppe, Huber usw. völlig unter ihrem Wert schlagen lassen. Ihre Vorstellung war alles andere als gut. Da erwarte ich mir viel mehr. Ich denke, ein kleines Erfolgserlebnis würde den Mädchen schon sehr helfen. Sie setzen sich bei den Rennen zu viel unter Druck. Vor allem Truppe hat nach Platz drei in Levi zu viel von sich verlangt. Da sie mit Trainer Roland Plattner auf der Anreise nach Zagreb im Auto sitzt, gibt es genug Zeit für Gespräche."

Auf einen Podestplatz warten die ÖSV-Damen in der kroatischen Hauptstadt schon seit 2015. Damals wurde Kathrin Zettel Zweite. Danach reichte es für Rot-weiß-Rot nur noch zu zwei fünften Rängen durch Bernadette Schild, die aber mit einem Kreuzbandriss zu Hause liegt.