Sie war im Vorjahr mit einem gebrochenen Knöchel außer Gefecht - doch jetzt ist Sofia Goggia endgültig wieder da: Die Italienerin gewann mit einer couragierten Fahrt den Super-G der Damen in St. Moritz und feierte damit ihren siebenten Weltcupsieg. Das Rennen für die Italienerinnen zum Triumph: Denn hinter Goggia belegte Federica Brignone Platz zwei, noch vor Vorjahressiegerin Mikaela Shiffrin. Beste Österreicherin: Nici Schmidhofer wurde  auf dem Hang, auf dem sie 2017 Weltmeisterin geworden war, Vierte. Glück im Unglück hatte Michaela Heider: Die Steirerin kam schwer zu Sturz, kam aber ohne schwere Verletzungen davon.

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Sieben Hundertstelsekunden fehlten der Murtalerin bei windigen Bedingungen auf das Podest.Und die 30-Jährige wusste zunächst nicht, ob sie sich freuen sollte oder nicht: "Es ist grad ein Wechselbad der Gefühle. Ich bin drei Zehntel hinten, 15/100 sind allein beim Sprung lieben geblieben, da bin ich vorher nicht fertig geworden. Und einige Kurven bin ich nicht so auf Zug gefahren, wie ich das kann"; meinte Schmidhofer. Logisch, denn das Podest wäre für sie möglich gewesen.

Die anderen  Österreicherinnen? Nina Ortlieb bestätigte mit Rang sechs ihre starke Vorstellung von Lake Louise. Tamara Tippler verpasste als Elfte die Top zehn nur knapp, Ramona Siebenhofer schied aus. Bleibt Anna Veith, die auch im Speedbereich ihr Comeback gab, dabei 2,08 Sekunden verlor. Was fehlte? "Es geht um das Vetrauen ins eigene Können, darum, wo man den Schung ansetzt. Ich war zu rund unterwegs, da ist man nicht schnell. Ich muss im Moment noch viel lernen." Im Speedbereich sei das besonders schwierig: "Wenn man durchzieht, kommt viel Druck zusammen. Aber das ist das, was ich spüren will. Und daran muss man jetzt arbeiten!"

Goggia fuhr so zum Sieg, wie man es von ihr gewöhnt ist: Mit Kampf und Attacke. Diesmal "warf" Goggia sogar einen Skistock von sich, nachdem sie ihn nicht mehr ganz greifen konnte. Pikant: Mitunter wurde in den vergangenen Jahren unterstellt, dass Goggia und Brignone nicht die besten Freundinnen im Team seien. Das wurde von beiden immer wieder dementiert - jetzt dürfen sie zusammen einen Doppelsieg im Super-G feiern. "Ich wollte einfach meine Linie fahren, ich bin glücklich, dass ich das Rennen gewonnen habe und ich freue mich, mit ihr das Podest zu teilen. Auch wenn es hart ist, wenn man mit nur einer Hundertstelsekunde Rückstand Zweite wird. Aber das sind keine Olympischen Spiele", meinte Goggia.

Schwerer Sturz von Michaela Heider

Alles war schon auf ein gutes Rennen eingestellt, da kam Michaela Heider mit Nummer 32 - und stürzte zwei. Die Steirerin überdrehte im Steilhang, wurde ausgehebelt und knallte auf die harte Piste. Doch sie hatte Glück im Unglück. Nach dem ersten schweren Schock fuhr sie selbst ins Tal, die Knie zeigten sich stabil, es dürfte keine Bänderverletzungen geben, auch wenn es zur Sicherheit in der Heimat noch eine MRT-Abklärung gibt. Ohne blaue Flecken ging es aber nicht ab, Prellungen am Schienbein hat die Steirerin durchaus erlitten.