Es passierte beim Riesentorlauf-Training in Beaver Creek: Matthias Mayer blieb bei einem Tor hängen, überdrehte, hob ab und riss einen mächtigen „Stern“. „Matthias hat mir ein Video vom Sturz geschickt. Es hat schon schlimm ausgesehen, als er abgehoben ist, aber zum Glück ist nichts Schlimmes passiert“, berichtet Mutter Margret, „er hat mir geschrieben, dass es gefährlicher ausgesehen hat, ihm eigentlich abernichts passiert ist.“ Der Super-G-Sieger von Lake Louise selbst meinte: „Nach dem Sturz hat es schon irrsinnig wehgetan und ich konnte das Bein nicht heben.“ Nach Therapien über den ganzen Tag und leichtem Training am Nachmittag sei es ihm aber „wesentlich besser“ gegangen.

Die Physiotherapeuten leisteten in den Stunden danach offenbar beste Arbeit. „Bereits am Abend zeigte sich, wie gut die Physios gearbeitet haben. Matthias hatte zwar noch Schmerzen, aber es war bei Weitem nicht mehr so arg, wie gleich nach dem Sturz“, meldet ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher aus Beaver Creek. Er nimmt an, dass „Mayer auf jeden Fall in den USA bleibt. Ich gehe auch nicht davon aus, dass sich die Sache in der Nacht auf Mittwoch verschlimmerte. Beim Training startet er auf alle Fälle.“

Das musste auch sein, da für Donnerstag Schlechtwetter vorhergesagt ist und der zweifache Olympiasieger sonst keine Chance auf eine Teilnahme an der Abfahrt am Samstag hätte. Puelacher rechnet „fest mit Matthias im Super-G am Freitag und Abfahrt am Samstag. Was den Riesentorlauf am Sonntag betrifft, müssen wir die Entwicklung der Verletzung abwarten“.

Auch die Mama geht von der Teilnahme ihres Sohnes an den Speed-Rennen aus: „Er ist ein Spitzensportler und geht mit solchen Ereignissen und Schmerzen ganz anders um, als wir Normalsterbliche. Außerdem ist es nicht sein erster schwerer Sturz. Jener im Kombi-Slalom bei Olympia 2018 in Pyeongchang war viel ärger, da konnte er danach - wegen seines Blutergusses in der Hüfte - nicht einmal sitzen. Und drei Tage später hat er Gold im Super-G geholt.“