Olympiasieger Matthias Mayer hat mit dem Sieg im Weltcup-Super-G in Lake Louise eine Kampfansage in Richtung von Dominik Paris geschickt. Vier Zehntel Vorsprung brachte der Kärntner vor dem Kugelverteidiger aus Südtirol ins Ziel, ex aequo Dritte wurden der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr und der Schweizer Mauro Caviezel (0,49).

In der Abfahrt am Vortag war Mayer als bester Österreicher Fünfter gewesen, am Sonntag drückte er die Ski schier gnadenlos zu seinem sechsten Weltcupsieg in der Karriere runter. Es war der erste seit März 2018 (Abfahrt in Aare) und der dritte im Super-G und da wiederum lachte er erstmals seit Kitzbühel 2017 vom obersten Stockerlplatz. Damit riss in Lake Louise auch eine norwegische Serie, sieben Mal in Folge hatten der mittlerweile zurückgetretene Axel Lund Svindal (4 Siege) und Kjetil Jansrud (3/am Sonntag Achter) die Skilänge vorne gehabt.

Die weiteren Österreicher lagen außerhalb der Top Ten, Max Franz, Christian Walder und Hannes Reichelt blieben aber in den Top 20. Der Deutsche Thomas Dreßen, am Samstag bei seinem Comeback nach Kreuzbandriss Triumphator in der Abfahrt, landete auf Platz zehn.

Paris ließ sich im ORF-Interview nach zwölf Fahrern noch lange nicht gratulieren, auch wenn ihm seine Fahrt "echt gut vorgekommen" sei. Logisch seien da ein paar Kleinigkeiten gewesen, die noch nicht ganz gepasst haben. Und dann zeigte Mayer an diesem Tag bei perfekten Bedingungen, wie man es besser macht. "Ich habe einen guten Lauf erwischt, speziell ab dem Coaches Corner, es ist sich alles gut ausgegangen. Es war ziemlich am Limit, viel mehr wäre nicht mehr drinnen gewesen", gestand der 29-Jährige, der 2013, 2014 und 2015 jeweils Zweiter im Super-G auf der "Olympic" war und auf Platz eins hingearbeitet hatte.

Er habe sich gut vorbereitet und gewusst, dass er in Form sei, erklärte Mayer, der damit nach vier Rennen auch die Führung im Gesamtweltcup übernahm. "Ich wollte es heute zeigen, und es ist gut ausgegangen." In der Abfahrt habe er bei ein paar Toren zu viel wollen und die Hundertstel verloren, heute sei es sich ausgegangen. "Ich freue mich einfach", meinte er im ORF-Interview. Letzter österreichischer Super-G-Sieger in Lake Louise war Hermann Maier 2008.

Kriechmayr sprach von einer "sehr guten Fahrt", die aber "nicht gut genug gewesen" sei. "Ich habe versucht, mehr Gefühl als gestern zu zeigen, da war ich zu grob", meinte er. Reichelt erklärte, ein gutes Gefühl gehabt zu haben. "Aber das ist schlecht im Super-G, es ist alles zu leicht ausgegangen." In Richtung Mayer schickte er Gratulationen: "Mothl ist ein Killer im Rennen." Die Herren reisen nun zu den Rennen nach Beaver Creek weiter.

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