Die Zahl der im Riesentorlauf erlittenen, schweren Verletzungen bei Anna Veith ist groß. Die bislang letzte  - einen Kreuzbandriss - erlitt sie am 12. Januar 2019 im Training in Pozza di Fassa (Trentino), wobei sie nicht einmal zu Sturz gekommen war. In den vergangenen Monaten arbeitete die 30-Jährige hart an ihrem x-ten Comeback. Für ein Antreten beim Weltcup-Riesentorlauf am Samstag, 26. Oktober, in Sölden ging es sich trotzdem nicht aus: "Ich fühle mich körperlich und skitechnisch noch nicht in der Lage, ein Rennen zu bestreiten. Mit dem Training der vergangenen Tage bin ich aber sehr zufrieden. Im Gegensatz zu jenem in der Vorwoche. Da machte sich mein Knie bemerkbar und schwoll wieder an."

Um das gesteckte Ziel, eine Teilnahme an den Rennen in Killington, zu erreichen, verlässt Veith schon am 7. November Österreich: "Ich fliege schon so früh nach Übersee, weil das Training in den USA immer sehr gut für mich gelaufen ist. Da ich in den vergangenen Jahren wenig Ski gefahren bin, muss ich nun jede Möglichkeit nutzen, um Kilometer zu machen." Und Anna muss auch an ihrer Geduld arbeiten: "Ich dachte, ich hätte jetzt gelernt, geduldig zu sein. Das gelingt mir aber nur so lange, bis ein geplanten Fortschritt nicht eintritt. Dann leide ich so richtig, weil mir die Schwünge nicht so gelingen, wie ich sie mir vorstelle."

Der Hunger nach dem Skisport ist bei ihr "noch immer da. Wenn es nicht so wäre, hätte ich schon aufgehört". Obwohl sie im Riesentorlauf ihre schwersten Verletzungen davon getragen hat, legt sie ihr Hauptaugenmerk auf diese Disziplin: "Ich habe im Riesentorlauf extrem viel durchgemacht, aber auch meine größten Erfolge gefeiert. Er ist meine Leidenschaft." Gleich danach folgt der Super-G. Die Abfahrt "stelle ich derzeit hintan, nütze die Zeit lieber, um Super-G zu trainieren."