Der österreichische Skiverband hat nach dem Abschied von Sportdirektor Hans Pumdie Umstrukturierungen im Sportbereich in großem Maße vollzogen. Dessen Nachfolger ist keine große Überraschung: Toni Giger, lange Zeit Cheftrainer der ÖSV-Herren und zuletzt Leiter der Forschungsabteilung im Verband, wird die Leitung im "ÖSV Leistungssport" übernehmen. Damit aber nicht genug: Neben Giger, der auch den Servicebereich weiter verantworten wird, kommt Ex-USA-Cheftrainer und Alpindirektor Patrick Riml als Leiter für Organisation und Struktur im Alpinbereich. Und: Norwegens Herren-Cheftrainer Christian Mitter kehrt nach Österreich zurück und wird Cheftrainer der ÖSV-Damen.

"Meine Aufgabe wird es sein, die Struktur im ÖSV so zu gestalten, dass der sehr große sportliche und wirtschaftliche Erfolg weiterhin gesichert ist. Diese Umstrukturierungsmaßnahmen erfolgen im sportlichen und auch im administrativen Bereich. Ein zukunftsweisender Schritt wurde heute gesetzt und gerade im Alpinbereich ist es zudem gelungen, die weltbesten Trainer für den ÖSV zu verpflichten", erklärte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der damit seine Ankündigung kurz vor der WM in Aare, "für den Skiverband eine geeignete Nachfolgestruktur und einen geeigneten Nachfolger zu finden", zu einem Teil erfüllt sieht.

Toni Giger ist ja ohnehin kein Unbekannter. Der Salzburger war einst Gruppentrainer von Hermann Maier und Co, dann lange Zeit Cheftrainer der österreichischen Ski-Herren zu Zeiten des "Wunderteams" rund um Maier, Stephan Eberharter, Fritz Strobl, Hans Knauß und Co. "Die Zeit unter Hans Pum war sehr erfolgreich. Von da her ist es eine große Herausforderung für mich, in diese Fußstapfen treten zu dürfen. Wir haben ja in den letzten Jahren den Rennservice und Technologiebereich aufgebaut, den ich teilweise weiterführen werde", sagte er in einer Aussendung des ÖSV und begründete damit auch die Verpflichtung des Söldeners Patrick Riml. "Ich benötige vor allem im organisatorischen Bereich Unterstützung. Wir haben uns entschlossen, in der Struktur eine neue Funktion einzuführen. Diese wird Patrick Riml ausfüllen. Dabei geht es um die Organisation und Struktur im alpinen Skirennlauf."

Die Suche nach "Sportstätten"

Eine der Hauptaufgaben von Riml wird es sein, geeignete Trainingsbedingungen zu finden: "Der alpine Skisport hat insofern eine Sonderstellung innerhalb des ÖSV, da er im Gegensatz zu anderen Sparten keine eigenen Sportstätten hat. Deshalb ist das alpine Training im Hinblick auf Trainingszeiten, Pistenbeschaffenheit aber auch in puncto Sicherheit eine besondere Herausforderung. Patrick ist vor allem für die Optimierung all dieser Rahmenbedingungen verantwortlich und wird dadurch auch die sportlichen Leiter unterstützen. Er ist ein Mann mit sehr viel Erfahrung, der in den letzten Jahrzehnten unglaubliche Erfolge mit dem amerikanischen Skiteam eingefahren hat. Deshalb wird auch seine beratende Funktion für die sportlichen Leiter bis hin zum Nachwuchs – da geht es um Analysen, Teamstrukturen, Trainerbestellungen und Einsatzplanungen – sehr wertvoll für uns sein", erklärte Giger.

Riml, der in den USA alle "Größen" wie Bode Miller, Daron Rahlves oder Ted Ligety mitformte, war schon im vergangenen Winter wieder nach Europa zurückgekehrt und auch für das "Red Bull Special Athletes Programme" tätig. Jetzt wird er für den ÖSV arbeiten. "Nach 20 Jahren in Nordamerika freut es mich riesig wieder zurück in Österreich zu sein. Der Aufgabenbereich ist sehr speziell definiert. Es geht vor allem darum Trainings- und Wettkampfvorbereitungen zu optimieren. Es gehört aber auch eine Unterstützung der sportlichen Leiter – was den Analysenbereich, die Kadererstellungen etc. betrifft – dazu. Wichtig ist auch weltweit bezüglich Trainingsorte ein perfektes Setup zu haben, um jederzeit das Maximum herausholen zu können. Ein weiterer Punkt ist es Trainern – sei es im Damen- oder Herrenbereich – zu helfen, sich weiterentwickeln zu können. Wodurch diese wiederum besser und effizienter mit den Athletinnen und Athleten arbeiten können."