Marcel Hirscher ist auch zu Beginn der neuen Saison dort, wo er hingehört: Ganz oben. Er besiegte in Levi den großen Herausforderer Henrik Kristoffersen in einem wahren Krimi - mit zweimal Laufbestzeit setzte er sich mit nur neun Hundertstelsekunden vor dem Norweger durch und feierte seinen 59. Weltcupsieg, den ersten als Papa. Rang drei ging an Olympiasieger Andre Myhrer.

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"Ich glaube, beide Vorbereitungen in den letzten zwei Jahren waren sehr speziell - im Vorjahr und heuer. Und es ist ein Geschenk, wenn man sieht, dass beides funktioniert", meinte Hirscher nach seinem 28. Sieg in einem Weltcup-Slalom. Er hielt dem Angriff von Kristoffersen stand, der zunächst Laufbestzeit erzielt hatte. Aber Hirscher konterte, "weil ich von Michi Matt auch den richtigen Tipp bekommen habe, deshalb gehört der Sieg auch ihm", meinte er. Und sicher gilt auch, was er schon nach Lauf eins gesagt hatte. "Es tut gut, wenn man weiß, dass man um den Sieg mitfahren kann." Zumal er nicht nur mitfährt, sondern gewinnt. . .

Klar ist aber: Hirscher und Kristoffersen sind der Slalomwelt wieder einen Schritt voraus. Denn nach Kristoffersen prangt eine Lücke von mehr als 1,3 Sekunden - Myhrer verlor schon 1,41 Sekunden auf Hirscher. Dafür ging es dahinter sehr, sehr knapp zu.

Was noch wichtig ist: Hirscher "gewann" sein drittes Rentier im Norden Finnlands. Und dieses nannte er - nach "Ferdl", irgendwie nach Papa Ferdinand und "Leo", irgendwie nach Bruder Leon, etwas anders: "Mr. Snow" wird das Tier heißen, sinngemäß als "Schneemann". Vielleicht wollte Hirscher damit bewusst keine Fährte zum Namen seines Sohnes legen, den er nach wie vor geheim hält.

Starkes österreichisches Team

Mittendrin in dem nachfolgenden Paket war auch praktisch das gesamte österreichische Slalom-Team: Michael Matt führte da als Siebenter einen Viererpack an, ihm folgten Christian Hirschbühl (8./+1,66), Manuel Feller (9./+1,70) und Marco Schwarz (10./+1,73). Nicht schlecht - vor allem deswegen, weil man bei allen das Gefühl hatte, das noch mehr drin war. "Im zweiten Lauf habe ich nicht so viel verloren, weil ich in den Rippen die Spur nicht gehalten habe. Und ganz unten habe ich das eine Loch, vor dem ich Marcel dann gewarnt habe, voll erwischt", meinte Matt, der bilanzierte: "Ich bin mit einem Ski gefahren, den ich erst seit drei Tagen habe, da wartet noch Arbeit - aber ich denke, da kann ich schon noch was rausholen."

Und auch für die Teamkollegen war dieses Ergebnis mit Sicherheit ein Erfolg - denn sowohl Hirschbühl, als auch Feller und Schwarz haben diesmal schon ein Ergebnis in den Akten. Und das war nach vielen Ausfällen im Vorjahr für alle wichtig. Und weil noch dazu alle in die Top zehn fuhren, darf man mehr als zufrieden sein.

Ebenso positiv: Auch Johannes Strolz (15.) holte sich erstmals im Slalom Weltcuppunkte, Marc Digruber fuhr auf Rang 19. Pech hatten die Franzosen: Jung-Star Clement Noel (Dritter nach Lauf eins) und Victor Muffat-Jeandet (Vierter nach Lauf eins) scheiterten beide beim letzten Übergang auf Kurs zur klaren Bestzeit.

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