Marcel Hirscher hat gekämpft wie ein Löwe - doch dieses Mal muss er Adelboden das erste Mal seit 2011 ohne Sieg verlassen. Denn im enorm schwierigen Slalom setzte sich der Norweger Henrik Kristoffersen durch, ganze 0,06 Sekunden vor dem Salzburger. Rang drei ging an den Halbzeitführenden Alexander Choroschilow. Damit war dasselbe Trio wie schon beim Slalom in Santa Caterina vorne.

Auch einer der jungen ÖSV-Garde überzeugte abermals: Diesmal war es Manuel Feller, der mit Nummer 30 im ersten Lauf auf Rang 13 kam und sich im zweiten Durchgang noch einmal bis auf Rang sechs nach vor, Marco Schwarz wurde 23., Marc Digruber kam auf Platz 25.

Hirscher und der eine Fehler

Drei Slalom-Siege und zwei Riesentorlauf-Siege hat Marcel Hirscher schon, auf Erfolg Nummer sechs muss er warten. Obwohl er auch im zweiten Lauf lange auf Bestzeitkurs lag. "Aber ich habe einen Fehler am Ende des Steilhangs gemacht, einen No-Touch, wie wir sagen, ich habe ein Tor nicht berührt. Das ist auf diesem Niveau halt schon zu viel."

Und doch: Nach anfänglicher kurzer Enttäuschung konnte der 26-Jährige bald wieder Lachen. "Ich bin sehr happy, dass ich auf diesen schweren Bedingungen mithalten habe können. Wenn ich die zwei kleinen Fehler nicht mache, dann passt es perfekt. Von der Sekunde Rückstand, die es zu Saisonbeginn war, ist nicht viel über. Aber das motiviert mich, weiter am Slalomschwung zu arbeiten."

So gut wie noch nie

Im Gesamtweltcup hat Hirscher nun mit 801 Zählern (das macht im Schnitt 80 Punkte pro Start) - so viel wie noch nie zu diesem Zeitpunkt der Saison - 165 Punkte Vorsprung auf Aksel Svindal. Im Slalom-Weltcup sind es 40 Punkte Rückstand auf Kristoffersen.

Der Norweger feierte seinen dritten Saisonsieg, den siebenten im Weltcup mit gerade 21 Jahren. Und er wusste, wo er das Rennen gewonnen hat: "Der untere Teil war wirklich, wirklich gut, das war am absoluten Limit. Mehr wäre nicht gegangen." Der Lohn: Die große Kuhglocke von Adelboden: "Das ist wirklich großartig, einfach unglaublich."

Feller überzeugt

Was nicht nur Hirscher freut: Das Slalom-Team arbeitet weiter an "Verstärkung". Diesmal war es Manuel Feller, der auf Rang sechs nach vor brauste. "Ich wollte gut punkten, damit ich in den Top 30 bleibe und nicht wieder mit Nummer 50 fahren muss - und das ist gelungen, das nimmt viel Last von den Schultern", meinte der Tiroler.

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