Und nach 50 Sekunden ist der Weg bis ins Ziel auf dem Lauberhorn, wo Miller 2007 und 2008 die Abfahrt gewann, noch sehr, sehr weit. Millers Endzeit am Dienstag lautete 2:39,61 Minuten, damit war er zwar schnellster US-Pilot, aber 3,09 Sekunden langsamer als der Trainingsbeste Matthias Mayer aus Kärnten.
Miller ließ sich deshalb offen, ob er in der Abfahrt am Samstag an den Start gehen wird. "Ich schau jetzt einmal Tag für Tag. Derzeit fehlt mir die Kraft für den unteren Teil. Aber wer weiß, wenn man das Setup umstellt und effizienter unterwegs ist, kann es schnell anders ausschauen", erklärte Miller. Ein Start in der Kombination am Freitag ist für Miller nach aktuellem Stand eher ausgeschlossen.
Der vor siebeneinhalb Wochen operierte Rücken hat Miller wenig zu schaffen gemacht. "Der Rücken war okay. Er fühlt sich zwar schwach an, aber ich hatte keine Schmerzen." Dass er schon jetzt wieder im Weltcup zurück ist, sei ein kleines Wunder. "Dass ich jetzt schon wieder fahre, ist das Optimum, das wir herausholen konnten. Das war ein sehr wichtiger Tag für mich heute."
Positiv überrascht sei er jedoch von seiner Leistung keinesfalls. "Um ehrlich zu sein, hat mich meine Fitness ein wenig enttäuscht. Dabei ist es kein Wunder, schließlich habe ich seit meiner Operation nur sehr limitiert trainieren können. Und dieser Berg saugt dich sogar leer, wenn du voll fit bist." Millers großes Ziel ist die Teilnahme an der in knapp drei Wochen beginnenden Heim-WM in Vail/Beaver Creek.