Die kanadischen Skirennläufer gehen am Samstag in der Olympia-Abfahrt in Whistler auf die erste Goldmedaille für ihre Nation in dieser Alpin-Disziplin los und zugleich auch auf den ersten Olympiasieg für ihr Land bei Heimspielen, waren die Sportler mit dem Ahornblatt doch sowohl bei den Sommerspielen 1976 in Montreal als auch 1988 in Calgary ohne Titel geblieben.

Robbie Dixon aus Whistler, Erik Guay aus Mont-Tremblant, Jan Hudec aus Calgary und allen voran Manuel Osborne-Paradis aus Vancouver bilden das Quartett, das auf Leistungsstärke und Heimvorteil bauen darf. Der 25-jährige Osborne-Paradis hat in diesem Winter die Abfahrt im Grödnertal gewonnen und war in Wengen Zweiter geworden. Er hat in Whistler Skifahren gelernt, der "Canadian Cowboy" kennt die Piste wahrlich wie seine Westentasche.

Doch dies, sagte Osborne-Paradis am Montag vor der Fahrt über den Sea-to-Sky-Highway in die Bergregion auf einer Pressekonferenz in Vancouver, sei nicht alles. "Natürlich ist es immer ein Vorteil, wenn man auf einer Piste schon trainiert hat und die Strecke eine Heimstrecke ist. Wir waren auf dem Berg, wir wissen, wie er aussieht. Aber das Entscheidende dürfte doch sein, dass wir die Leute haben, die uns anfeuern, und dass wir auch das Wetter und die Bedingungen hier genau kennen, und es wird viel davon abhängen, wie das wird."

Anderen Nationen war das Training auf der Dave-Murray-Piste nicht erlaubt gewesen, ein Umstand, der auch im rot-weiß-roten Skilager für lautes Murren gesorgt hatte und der auch Österreichs große Hoffnung Michael Walchhofer beim großen Showdown zum Außenseiter werden lässt. Für Mittwoch ist das erste Training angesetzt, ob das Wetter drei Testläufe zulassen wird, bleibt abzuwarten. Je weniger die Konkurrenz der Kanadier vor dem Renntag auf die Piste kommt, desto kleiner werden die Chancen, dem Team von Trainer Paul Kristofic das ehrgeizige und auch verständliche Vorhaben vom Goldmedaillengewinn zu vereiteln.