Bis dahin hat der Salzburger, der vor vier Jahren in Turin Silber erobert hatte, einen "gut durchdachten Plan", wie er am Mittwoch in Salzburg berichtete. Teil dieses Plans ist u.a. auch eine viertägige Rundreise auf einer Harley Davidson durch Kalifornien/USA, die er zum "kompletten Abschalten" ab 16. Februar mit einem Freund absolvieren wird. In der laufenden Woche steht für den 31-Jährigen kein Schi-, sondern Konditionstraining und Physiotherapie auf dem Programm. Die schifreie Zeit soll die Schmerzen in den Schienbeinen und im Rücken lindern. Kommende Woche steigt Herbst dann wieder auf seine Blizzard-Schi - seit Kitzbühel setzt er auf neue Schuhe - und bestreitet auch den Europacup-Slalom in Oberjoch (12. Februar). "Damit ich im Rennrhythmus bleibe."

Rückhalt

Danach steigt Herbst am 16. Februar in den Flieger Richtung Übersee und gönnt sich eine Auszeit auf einer Harley. Seine hochschwangere Freundin Manuela hat ihm dafür ihren Sanktus gegeben, "ich habe den totalen Rückhalt von Manuela, sie hat mir auch zu diesen vier Tagen geraten". Die Schwester von Felix (2) soll am 1. März zur Welt kommen. Bis dahin will Herbst wieder in Österreich sein. "Ich habe mir schon die ersten Flüge nach dem Olympia-Slalom herausgesucht. Selbst als Olympiasieger würde ich sofort die Koffer packen", meinte Herbst, der in Erwartung des Nachwuchses die Prioritäten zurechtrückte: "Ich werde nach Olympia glücklich sein, ob mit oder ohne Medaille."

Nach dem Harley-Trip wird Herbst die unmittelbare Vorbereitung im ÖSV-Camp in Sun Peaks verbringen. "Dort sind wir so alleine wie im Heutal in meiner Heimat Unken", scherzte Herbst angesichts der Abgeschiedenheit in Sun Peaks. Diese Ruhe will er "so lange wie möglich" genießen, erst am 25.2. will Herbst nach Whistler Mountain weiterreisen. Herbst hat nämlich aus der WM 2009 in Val d'Isere, wo er als großer Slalom-Favorit ausgeschieden war, seine Lehren gezogen. "Ich möchte dem Trubel so lange wie möglich fernbleiben. In Val d'Isere war ich eine Woche vor Ort im Hotel. Dort bauen die Trainer Druck und Stress auf, da wird man angesteckt. Der Fokus für die Rennen ist eher ab- und nicht aufwärtsgegangen, das war kontraproduktiv", erzählte Herbst.