Die Magie der Vorweihnachtszeit verzaubert naturgemäß viele. Bei Eishockey-Fans lässt sie derzeit jedoch nicht unbedingt die Herzen höher schlagen. Erst in ein paar Wochen, wenn der Kampf um die Play-offs-Tickets entbrennt, wird es intensiver. Und der KAC hat zum aktuellen Zeitpunkt ohnehin nicht die Ressourcen, einen Eishockey-Leckerbissen zu servieren. Man versucht sich ergebnisorientiert zu präsentieren. In Innsbruck (bereits das vierte und vorerst letzte Duell im Grunddurchgang) gelang das wieder einmal mit Bravour.

Nach fast einmonatiger Corona-Pause (und reihenweiser Spielverschiebungen) gastierten die Rotjacken bei ausgeruhten Innsbruckern. Doch den Tirolern war auch der fehlende Spielrhythmus anzumerken, die Klagenfurter ließen speziell zu Beginn die Gastgeber ins Leere laufen. Vor allem Lukas Haudum hatte mit seinem herausragenden Stickhandling seinen Spaß.

Seine Formation mit Rok Ticar und Niki Kraus fanden auch die ersten Chancen vor (3.). Auch weil Innsbruck-Keeper McCollum immer wieder Probleme hatte, den Puck zu arretieren. Mit Fortdauer fanden die Hausherren besser ins Spiel. Allerdings stellte ihnen sich in letzter Instanz Rotjacken-Keeper Sebastian Dahm entgegen. Der Partie fehlten dennoch die Höhepunkte.

KAC-Druckphasen wurden belohnt

Das und die Effizienz der Klagenfurter, die neben den sieben bekannten Verletzten (Postma, Petersen, Sticha, Steffler, Bischofberger, S. Witting, Tavzelj) auch auf den erkrankten Hundertpfund verzichten mussten, sollten sich im zweiten Abschnitt ändern. Ticar leitete in der neutralen Zone das 1:0 ein. Rechtsschütze Martin Schumnig brachte sich über die rechte Seite zu Geltung, bediente Haudum per "Stanglpass" ideal zum 1:0. Nach zwei überstandenen Innsbruck-Powerplays (im Zweiten glänzte Dahm, aber auch Unterweger mit einem geblockten Schuss) wanderte der Puckbesitz minutenlang zum KAC. Aus dieser Phase resultierte das 2:0. Erst scheiterte Manuel Ganahl knapp, doch im zweiten Anlauf schoss er die Scheibe ansatzlos und aus der Hüfte in die Maschen.

Zu Beginn des Schlussabschnitts kam es zum Wortgefecht zwischen McCauley und Fabian Hochegger. Der Klagenfurter ging zu Boden, Innsbrucks Stürmer prügelte weiter auf ihn ein und wurde prompt unter die Dusche geschickt. Das anschließende Fünf-Minuten-Powerplay verkürzte der KAC mit einer unnötigen Strafe. Doch im Grunde spielten die Rotjacken ihren Sterz, und das ist gar nicht despektierlich gemeint, schnörkellos herunter. Nach dem 2:0 hatte Ganahl schließlich auch beim 3:0 seine Hände im Spiel, als er unter Bedrängnis von zwei Gegenspielern noch den Pass an Daniel Obersteiner angebracht hatte. Und der KAC-Stürmer schoss ins kurze Kreuzeck ein. In der Schlussminute sorgte Vallant für den Endstand, und Dahm bekam sein drittes Saison-Shut-out.

Das Lazarett der Rotjacken dürfte sich schon bald lichten. Also rechtzeitig für die Phase, wenn es wirklich heiß wird. Andrej Tavzeljs Comeback soll via Alps Hockey League am Sonntag erfolgen. Nick Petersens Rückkehr scheint vor Weihnachten realistisch, jenes von Paul Postma wahrscheinlich. Und das wiederum würde viele Augen wieder zum Leuchten bringen.