Wie Ittrich gegenüber der Sport Bild bestätigte, erhielt er "300 bis 400" Wut- und Hassnachrichten über die Social-Media-Plattform, die meist von anonymen Benutzern verfasst wurden. Er sei als "Hurensohn" oder "Idiot" beleidigt worden, sagte Ittrich.

In besagtem Spiel vor rund vier Wochen gab es gleich vier strittige Szenen im Strafraum, die Ittrich in Abstimmung mit dem Video-Assistent Tobias Reichel in Köln allesamt nicht zugunsten der Knappen entschied.

Nach der Begnung hatte sich besonders bei den Schalker Verantwortlichen Jochen Schneider und Trainer Manuel Baum der Frust über die Schiedsrichterentscheidungen entladen. "Es reicht irgendwann mal. Es reicht jetzt", tobte Schneider im Gespräch mit Sky: "Das ist eine krasse Fehlentscheidung. Ich weiß nicht, was da in Köln in dem Moment los ist." Baum bezeichnete Ittrichs Bewertungen der strittigen Szenen als "ungeheuerlich".

Im Anschluss begannen die Hassnachrichten an seinen privaten Instagram-Account, von denen Ittrich zu Beginn noch einige veröffentlichte. Daraufhin deaktivierte er seinen Account aber für zwei Wochen.

Ittrich hält Drohungen für "völlig unakzeptabel"

"Ich gehöre zu den wenigen Schiedsrichtern im Profifußball, die die Öffentlichkeit über die sozialen Medien an ihrem Leben teilhaben lassen. Natürlich erwische auch ich wie mancher Spieler mal einen schlechteren Tag, mache einen Fehler. Doch solche Beleidigungen und Bedrohungen sind völlig unakzeptabel, dabei spreche ich für alle Schiedsrichter in jeder Sportart, bis hinunter in den Amateurbereich", erklärte Ittrich in der Sport Bild .

"Ich lasse das aber nicht an mich ran", ergänzte der gebürtige Hamburger, der "eine psychologische Barriere aufgebaut" habe. "Das geht gegen mich in meiner Funktion als Schiedsrichter, nicht als Mensch. Außerdem habe ich auch Zuspruch in über 100 Mails bekommen, dass ich mich nicht unterkriegen lassen soll", fügte er an.

Seit 2016 pfeift Ittrich Partien in der höchsten deutschen Spielklasse, insgesamt kommt er bereits auf 43 Spiele. Zusätzlich war er auch in 73 Spielen der zweiten Liga im Einsatz.