"Ich bin am Innenski ausgerutscht, ein typischer Fehler", erzählte Paris gegenüber SRF den Unfallhergang. "Dann bin ich in Richtung Netz gerutscht. Ich wollte mit dem Außenfuß bremsen, damit ich nicht ins Netz fliege. Plötzlich hat der Ski gebissen, ich habe dagegen gehalten und der Gescheitere hat dann halt nachgegeben. Das war in dem Moment das Kreuzband."

Paris bereitete sich in Kirchberg in Tirol auf das Weltcup-Wochenende auf der Streif vor. Nur zwei Tage später stand das erste Abfahrtstraining der Hahnenkammrennen auf dem Programm. Der Italiener rechnete im ersten Moment damit, in Kitzbühel an den Start gehen zu können.

"Am Anfang war ich skeptisch und dachte nur: 'Es ist etwas passiert im Knie.' Aber von außen bekam ich einen ziemlich heftigen Schlag auf das Wadenbein. Dadurch war ich mir nicht sicher, ob es nur davon kam, oder wirklich auch innen etwas passiert ist", sagte Paris.

Und weiter: "Ich fuhr noch eine Runde, ob das Knie hält. Das Knie war eigentlich stabil, daher machte ich mir nicht so viele Sorgen. Ich hoffte, dass nicht so viel passiert ist."

Dominik Paris mit Physio unter einem Dach

Eine Untersuchung in Kitzbühel ergab jedoch die Diagnose eines Kreuzbandrisses im rechten Knie. Die Schmerzen am Wadenbein stammten von einer Fraktur des Fibulakopfes, daher fühlte Paris wohl weniger das gerissene Kreuzband. Seine Saison musste Paris folglich beenden.

Nun arbeitet er in seiner Heimat im Ultental an seinem Comeback. In Lake Louise sollen wie gewohnt die ersten Speed-Rennen der Saison stattfinden, Paris möchte dort am Start stehen. "Mein Schwager ist gleichzeitig mein Physio, das ist mein großer Vorteil, weil er ist im selben Haus wie ich", sagte Paris im Hinblick auf die Ausgangssperren in Italien.

Der 30-Jährige gewann in seiner bisherigen Karriere 18 Weltcup-Rennen, 14 davon in der Abfahrt. Bei der Ski-WM in Aare krönte er sich zum Weltmeister im Super-G. Er gilt als einer der größten Speed-Fahrer der aktuellen Ära und kämpfte zum Zeitpunkt seiner schweren Verletzung um den Gesamtweltcup, den letztlich mit Aleksander Aamodt Kilde ein anderer Speed-Spezialist holte.