Der Coronavirus hat längst auch großen Einfluss auf den Sport genommen. Die Meldungen über Absagen und Verschiebungen häufen sich. Hier ein kleiner Überblick über die Meldungen am Montag:

Keine Ausländer bei Tel-Aviv-Marathon

Israel hat aus Sorge vor einer Verbreitung des Coronavirus Läufern aus dem Ausland die Teilnahme am Marathon in Tel Aviv untersagt. Ursprünglich hätten am Freitag rund 3.000 Ausländer an der Sportveranstaltung teilnehmen sollen, bestätigte eine Sprecherin der Stadt Tel Aviv am Montag. Knapp 1.000 Läufer aus Asien hätten bereits abgesagt, weil Israel Bürgern von dort derzeit die Einreise verbiete. Das Gesundheitsministerium habe nun entschieden, auch die Teilnahme von 2.000 weiteren ausländischen Läufern nicht zu erlauben. Der Marathon in Tel Aviv soll nun allein mit rund 40.000 israelischen Teilnehmern starten. Die ausländischen Läufer erhalten laut Stadtverwaltung ihr Startgeld zurück. In Israel war am Freitag erstmals ein Mensch positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden.

Sorge um Radklassiker Mailand-Sanremo

Der Veranstalter des Rad-Klassikers Mailand-Sanremo, Mauro Vegni, blickt mit Sorge auf den Ausbruch des Coronavirus in Norditalien. "Im Moment gibt es keinen Plan B für Mailand-Sanremo", sagte Vegni am Montag zu "cyclingnews.com". Die 291-km-Route des für 21. März geplanten Eintagesrennens führt von Mailand zum Teil durch die Lombardei. In dieser Region wurden zuletzt Coronafälle registriert.

"Wir sind wie alle besorgt darüber, was passiert", sagte Vegni. "Gleichzeitig hoffen wir, dass sich die Situation mit der Zeit verbessert und die Anzahl der Fälle nicht zunimmt." Eine Streckenverlegung kommt für Vegni nicht infrage. "Es würde keinen Sinn machen, drei Viertel der Route abzuschneiden", erklärte der Veranstalter. Man werde nun den Richtlinien der Regierung und des Gesundheitsministeriums folgen, hieß es.

Am Wochenende waren in Norditalien mehrere Gemeinden abgeriegelt worden, um die rasante Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu stoppen. Die Anzahl der Infizierten war über das Wochenende in Italien deutlich angestiegen. In der Serie A fielen mehrere Fußball-Partien aus, auch im Amateursport wurden zahlreiche Sportveranstaltungen wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit abgesagt.

Das Europa-League-Spiel zwischen Inter Mailand und Ludogorez Rasgrad könnte laut italienischen Medienberichten vom Montag unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Wie die "Gazzetta dello Sport" berichtete, habe die UEFA einen alternativen Spielort in Betracht gezogen, sich danach aber für diese Variante im San Siro entschieden. Inter hatte das Hinspiel im Sechzehntelfinale in Bulgarien mit 2:0 gewonnen. 

Chinas Tokio-Vorbereitung stark beeinträchtigt

Der Sport ist in China derzeit wegen des Ausbruch des Coronavirus zum Erliegen gekommen, auch die Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele in Tokio sind stark beeinträchtigt. Wer im Land ist, muss hinter verschlossenen Türen auf Trainingsbasen arbeiten. Wer sich abseits der Heimat auf Vorbereitungscamp befindet, darf vorerst nicht zurückkehren. Das chinesische Sportministerium hat Sofortmaßnahmen zum Schutz der heimischen Athleten ergriffen und untersagt ihnen, zwischen den nationalen und regionalen Trainingseinrichtungen zu pendeln. Diese Einschränkungen gelten für Athleten, Trainer und Betreuer, aber auch für Köche, Reinigungspersonal und Doping-Kontrollore.

Bei vielen Wettkämpfen, die zum Teil auch wichtige Punkte in der Olympia-Qualifikation bringen, fehlen derzeit chinesische Teilnehmer. So bei den Badminton Austrian Open 2020, wo damit auch die Weltranglistenerste Gao Fangjie nicht dabei war. Das Turnteam durfte wegen Einreise-Beschränkungen der Australier nicht zum Weltcup nach Melbourne einreisen.

Das Tischtennis-Stars rund um Ma Long und Xu Xin schlugen ihr Quartier in Katar auf, die Boxer sind in Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Trainingslager. Das für die Sommerspiele qualifizierte Rugby-Team der Frauen verweilt in Tauranga auf Neuseeland, das Frauen-Fußball-Nationalteam in Australien.

Südkorea verschiebt den Saisonstart

Die südkoreanische Profi-Fußballliga hat wegen der immer mehr werdenden Corona-Infektionen im Land den Start der neuen Saison der K League verschoben, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Ursprünglich hätte ab kommenden Samstag wieder gekickt werden sollen. Zudem sollen die vier in der AFC Champions League engagierten Clubs ihre Spiele hinter verschlossenen Toren ohne Publikum austragen. In Südkorea sind bisher 763 Infektionen mit dem Coronavirus bekannt, sieben Personen starben.

Italiens Wintersportverband sagt Veranstaltungen ab

Der Italienische Wintersportverband hat wegen der Coronavirus-Infektionen alle für diese Woche geplanten Wintersportveranstaltungen im ganzen Land gestoppt. Zuerst galt diese Maßnahme nur für die Regionen Lombardei und Venetien, wurde aber auf alle Gebiete ausgedehnt. Über eine mögliche Absage der Weltcuprennen der Ski-Damen in La Thuile muss der Internationale Skiverband (FIS) entscheiden.

La Thuile liegt im Aostatal, das nicht zu den betroffenen Gebieten zählt. Italiens Skiverband steht dazu in Kontakt mit der FIS, wie italienische Medien am Montag berichten. Auf dem Programm stehen ein Super-G und eine Kombination. Wegen des Coronavirus wurden heuer bereits die im Februar geplanten Herren-Speedrennen in Yanqing in China abgesagt und nach Saalbach-Hinterglemm verlegt.

Italien ist heuer nochmals Schauplatz von Alpinskirennen. Das Weltcupfinale ist von 18. bis 22. März in Cortina d'Ampezzo, dem WM-Schauplatz von 2021, angesetzt. "Bis Mitte März werden wir sehen, wie sich die Situation entwickelt. Ich hoffe, dass sich die Lage bis dahin beruhig hat", sagte Giovanni Malago, der Präsident des Italienischen Olympischen Komitees (CONI) zu RAI Sport.