Last Finisher beim Ironman: Die Sieger über sich selbst

Es gibt wohl keine andere Sportart, bei der dem Letzten so viel Hochachtung und Stimmung entgegen gebracht wird, wie beim Ironman. Gesamtsieger Daniel Baekkegard war bereits seit über acht Stunden im Ziel, als im Stadion noch einmal Stimmung aufkam. Hunderte Zuschauer ließen es sich nicht nehmen, den sogenannten „Last Finisher“ auf den letzten Metern der Laufstrecke frenetisch anzufeuern. Kurz vor 00.30 Uhr war es schließlich so weit.

Sichtlich gezeichnet aber zugleich auch euphorisch und dankbar kämpfte sich Sivan Lachman über die Ziellinie. Traditionell waren es die beiden Gewinner Baekegard und Daniela Ryf, die der Israelin als Erstes gratulierten. Nach 16:50,21 Stunden hatte es die 47-jährige endlich geschafft. Acht Monate bereitete sie sich auf ihren ersten Ironman vor. „Ich bin überwältigt. Dass genau ich die Letzte bin, hätte ich besser nicht planen können. Dieser Empfang im Stadion war die Mühen in den letzten Monaten auf jeden Fall wert“, freute sich Lachman, die auf die Frage, warum sie sich das antun würde, stolz antwortete: „Because I can!“



Die Mutter eines Sohnes hatte sich den Ironman in Klagenfurt ganz bewusst ausgesucht. Ihr Lebensgefährte absolvierte ihn bereits zweimal und schwärmt nach wie vor von der Strecke: „Es gibt keinen besseren Triathlon.“ Ob sie sich die Langdistanz noch einmal antun würde, steht noch nicht fest. „Im ersten Moment denke ich mir, das die Halbdistanz absolut reichen würde. Doch wenn ich wieder erholt und zuhause bin, kann sich meine Meinung schnell ändern. Ich plane im nächsten Jahr mit meiner Familie wieder her zu kommen, dann werde ich mein Rad allerdings in Israel lassen.“